Deutschland unter den billigsten Ländern der Eurozone

Die „Kaufkraft“ des Euro im Ausland ist zumeist geringer als in anderen Staaten. Lediglich in Luxemburg sind im Vergleich zwischen den Mitgliedstaaten die Waren kostengünstiger als in Deutschland.

Wer die Vereinigten Staaten besucht, reist billiger als vor einem Jahr, muss für seine Lebenshaltung dort aber tiefer in die Tasche greifen als in Deutschland. Wie die vom Statistischen Bundesamt berechneten Verbrauchergeldparitäten zeigen, erhielt man in Washington im August 2003 für einen Euro Waren und Dienstleistungen im Wert von 0,86 Euro. Ein Jahr zuvor war die Kaufkraft des Euro noch niedriger, sie betrug nur 0,76 Euro. Dies ist im Wesentlichen auf die Stärkung des Euro gegenüber dem US$ zurückzuführen.

Noch günstiger als im August waere allerdings eine Reise in die USA zwei Monate früher gewesen. Im Juni hatte der Devisenkurs mit bis zu 1,19 US$ für einen Euro seinen diesjährigen Höchststand erreicht (August 2003: 1,11 US$). Die Kaufkraft eines Euro betrug damals 0,90 Euro.

Der Euro hatte im August 2003 unter den etwa 90 untersuchten Ländern die grösste Kaufkraft in Kolumbien (1,41 Euro) und auf den Philippinen (1,39 Euro). Dagegen musste in Japan (0,61 Euro) oder in Norwegen (0,72 Euro) tief ins Portemonnaie gegriffen werden.

Innerhalb des Euro-Währungsgebietes genießen Deutsche nur noch in Luxemburg einen kleinen Kaufkraftvorteil (1,02 Euro). In allen anderen Ländern ist die Lebenshaltung teurer. Relativ gering ist der Abstand zu Portugal (0,99 Euro), Griechenland, Spanien (beide 0,98 Euro), Belgien (0,96 Euro) und den Niederlanden (0,95 Euro). Einen deutlichen Kaufkraftverlust erfährt man aber in Österreich und Italien (beide 0,91 Euro), Frankreich (0,86 Euro), Irland (0,84 Euro) und in Finnland (0,83 Euro).

Wer in die Schweiz oder nach Schweden reist, muss seine Brieftasche ebenfalls gut füllen. Dort bekommt man für einen Euro Güter im Wert von 0,81 Euro bzw. 0,85 Euro. Dagegen ist in einigen EU-Beitrittsländern die Kaufkraft des Euro besonders hoch: Tschechische Republik (1,36 Euro), Polen (1,29 Euro), Lettland (1,28 Euro) und Litauen (1,27 Euro).

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