Durch Basel II werden Risiken neu bewertet

Kreditengpässe bedrohen Exportgeschäfte

Basel II wirft seine Schatten auch auf die Finanzierung von Exportgeschäften. Welche Klippen zu umschiffen sind und welche Finanzierungsinstrumente es gibt, erfahren Unternehmer auf dem 5. Deutschen Außenwirtschaftstag am 11. November 2003 im Messe Centrum Bremen. Im Fokus steht die kurzfristige Handelsfinanzierung ebenso wie die Investitionsgüterfinanzierung.

Wie lassen sich Exportgeschäfte finanzieren und Auslandsinvestitionen sichern? Welche Risiken und welche Absicherungsstrategien bieten einzelne Zielmärkte? Welche Instrumente und Partner helfen? Fragen, die Unternehmen beschäftigen, die im Ausland engagiert sind oder sich dort engagieren wollen.

Volle Auftragsbücher und dennoch droht die Insolvenz — dieses Schreckensszenario muss mancher deutsche Exporteur neuerdings durchleiden. Denn der Baseler Akkord mit den neuen Eigenkapitalrichtlinien (Basel II) verändert mit der Mittelstandsfinanzierung auch den deutschen Exportfinanzierungsmarkt nachhaltig: Exportrisiken werden neu bewertet.

So haben sowohl der Exporteur hier wie der Abnehmer dort mit Kreditengpässen zu kämpfen. Deutsche Unternehmen werden immer stärker zum Kreditgeber ihrer ausländischen Kunden und finanzieren damit selbst ihren Absatzmarkt. Eine fatale Entwicklung, denn mit der Gewährung von Lieferantenkrediten höhlt der Exporteur seine finanzielle Basis aus und strapaziert seine eigenen Kreditlinien, warnt Dr. Susanne Engelbach, Expertin für Exportfinanzierung im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA). Engelbach gehört zum Referentenpool des 5. Deutschen Außenwirtschaftstages, der sich mit dem Risikomanagement im Auslandsgeschäft beschäftigt.

Es ist von hoher Brisanz und gewinnt in den Unternehmen zunehmend an Bedeutung. Hier spielen Faktoren wie die Internationalisierung von Geschäften ebenso mit hinein wie politische Risiken und negative wirtschaftliche Entwicklungen. Denn der durch den Abschwung der Weltwirtschaft ausgelöste massive Zuwachs der Insolvenzen wird sich den Prognosen zufolge auch in diesem Jahr unvermindert fortsetzen. Investoren und Exporteure sind deshalb stärker denn je auf entscheidungsrelevante Informationen über kalkulierbare Auslandsgeschäfte angewiesen.

Als Ausweg aus diesem Dilemma stehen den chronisch unterkapitalisierten mittelständischen Unternehmen eine Reihe vorteilhafter Instrumente zur Außenhandelsfinanzierung zur Verfügung, wie zum Beispiel eine Exportfinanzierung auf Basis einer Hermes-Deckung. „Unternehmen sollten dieses Absicherungsinstrument unbedingt nutzen, denn sie können in vielen Fällen ihren Kunden eine Finanzierung anbieten, ohne dass lokale Kreditlinien belastet werden“, rät Engelbach. Dieses Lösungsmodell sei zum Verkaufsargument Nr. 1 bei Investitionsgüterexporten geworden — und das entscheidende Kriterium für den Zuschlag. Es ist auch die eleganteste Lösung, weil sie die Interessen beider Seiten vereint: Sie bedeutet einerseits für den Exporteur eine Absicherung von der Fertigung bis zur Abnahme und andererseits erweitert sie die Finanzierungsmöglichkeiten des Kunden.

Der klassische Bankkredit kombiniert mit Hermes-Deckung hat mittlerweile viele Neuerungen und Erweiterungen erfahren. Doch noch werden diese Deckungsmöglichkeiten von mittelständischen Unternehmen zu wenig genutzt, so Engelbach. Eine gute Orientierung über bewährte ebenso wie innovative Kreditinstrumente bei der Finanzierung von Auslandsaktivitäten gibt der Deutsche Außenwirtschaftstag. Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement wird den Deutschen Außenwirtschaftstag im Messe Centrum Bremen eröffnen.

Weitere Informationen:

HVG HANSEATISCHE VERANSTALTUNGS-GMBH
GESCHÄFTSBEREICH MESSE BREMEN
Christine Glander, Tel. 04 21 / 35 05 – 2 69,
Fax 04 21 / 35 05 — 3 40
E-Mail: glander@messe-bremen.de

Internet: www.messe-bremen.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert