Europa und Russland verstärken Zusammenarbeit im Weltraum

Wie die Europäische Weltraumorganisation (ESA) nach ihrem Moskauer Treffen mit der staatlichen Weltraumbehörde der Russischen Föderation (Roscosmos) bekannt gegeben hat, wird die europäisch-russische Zusammenarbeit in der Weltraumforschung vertieft werden.

Das Treffen fand im Rahmen der Initiative des sogenannten Weltraumdialogs statt, die vor einem Jahr gestartet wurde, um die Kooperation in den Bereichen Raumfahrtanwendungen (Satellitennavigation), Zugang zum Weltraum (Trägerraketen und Raumtransportsysteme), Weltraumforschung sowie Entwicklung von Raumfahrttechnologien zu verbessern. „Weltraum-Kooperation ist ein bedeutendes Element der allgemeinen Zusammenarbeit zwischen Russland und Europa“, sagte der Generaldirektor der ESA Jean-Jacques Dordain. „Dieses Treffen hat sich als sehr nützlich erwiesen, da konkrete Arbeitsprogramme festgelegt wurden.“

Russland hat angeboten, wichtige Instrumente für die BepiColombo-Mission der ESA zur Verfügung zu stellen, während russische Wissenschaftler eingeladen wurden, an Aufrufen zur Vorschlagseinreichung des ersten Planungszyklus‘ der „Kosmischen Vision“ der ESA 2015-2025 teilzunehmen. Die Europäische Kommission wird außerdem gezielte Informationen zu weltraumbezogenen Themen im Siebten Rahmenprogramm (RP7) liefern, die für russische Weltraumexperten interessant sein könnten. Im Satellitenbereich haben die Parteien die Einrichtung eines speziellen Austauschmechanismus‘ für Erdbeobachtungsdaten vereinbart und Fragen der Kompatibilität und Interoperabilität zwischen russischen und europäischen Satellitennavigationssystemen besprochen.

Beide Seiten werden sich auch mit möglichen, für beide Seiten interessanten Bereichen in Bezug auf die Entwicklung von Raumfahrttechnologien befassen. Im Bereich Trägerraketen werden sich Europa und Russland auf Soyuz-Starts konzentrieren, die vom Weltraumzentrum in Guyana aus durchgeführt werden sollen. „Die Kooperation zwischen Europa und Russland im Bereich der Trägerraketen sollte als Modell für die Zusammenarbeit in anderen Feldern wie die Weltraumerforschung, Weltraumwissenschaft und Raumfahrtanwendungen dienen“, sagte Dordain. „Wenn beide Seiten ihre Ressourcen zusammenlegen, wird das Ergebnis noch bedeutender sein, als es heute schon ist.“

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