Am 1. Januar 2003 zählte die EU 379,0 Millionen Einwohner und die Eurozone 305,6 Millionen – weit weniger als China (1,283 Milliarden) und Indien (1,042 Milliarden), doch mehr als die USA (289,0 Millionen). Die Bevölkerung der EU wuchs 2002 um 1 290 000 Personen oder 0,3 %.
Das Wachstum der EU-Bevölkerung entsprach rund 2 % des Wachstums der Weltbevölkerung im Jahr 2002, das sich auf 74 Mio. Personen belief. Der Anstieg der Weltbevölkerung geht vor allem auf Indien (+15,6 Mio. oder 21 % des Weltbevölkerungswachstums), China (+7,9 Mio. oder 11 %) und die anderen Entwicklungsländer (+47,3 Mio. oder 63 %) zurück.
Das 2002 verzeichnete Bevölkerungswachstum in der EU war zu drei Vierteln (fast 1 Mio. Personen) auf den Wanderungssaldo und zu einem Viertel auf den natürlichen Bevölkerungswachstum zurückzuführen. Seit 1989 ist der natürliche Bevölkerungswachtum geringer als der Wanderungssaldo. Die Bevölkerung der Vereinigten Staaten wuchs um 0,9 % und damit dreimal so schnell wie die der EU, wobei dieser Anstieg zu fast zwei Dritteln auf das natürliche Bevölkerungswachstum zurückzuführen war. Die japanische Bevölkerung nahm um 0,1 % auf 127,1 Mio. Menschen zu, und zwar ausschließlich als Folge des natürlichen Bevölkerungsanstiegs.
Bevölkerung der Beitretenden Länder 2002 um 0,1 % gesunken
2002 hat sich die Einwohnerzahl in allen EU-Mitgliedstaaten erhöht. Die stärksten Zuwächse wurden in Irland (15,2 pro 1000 Einwohner) und Luxemburg (0,95 %) verzeichnet, die geringsten in Deutschland (0,12 %) und Italien (0,14 %). In den Beitretenden Ländern hingegen ging die Bevölkerungszahl um 0,1 % zurück. Sechs von zehn Beitretende Länder meldeten einen Rückgang; am stärksten fiel dieser in Lettland (-0,61 %) und in Ungarn (-0,22 %) aus. Die Bevölkerung wuchs in Zypern (+1,45 %), Malta (+067 %) und Slowenien (+0,05 %). In der Slowakischen Republik blieb sie stabil.
In der EU war die Ziffer des natürlichen Bevölkerungswachstums (Differenz zwischen der Zahl der Geburten und der Zahl der Sterbefälle je 1000 Einwohner) in Irland (+0,79 %), Frankreich und den Niederlanden (jeweils +0,37 %) am höchsten. In Deutschland (-0,15 %), Italien (-0,05 %) und Griechenland (-0,022 %) war sie dagegen negativ. In diesen drei Ländern wäre die Einwohnerzahl ohne einen positiven Wanderungssaldo zurückgegangen. Außer in Frankreich, Irland, den Niederlanden und Finnland war der Wanderungssaldo 2002 in allen Mitgliedstaaten größer als das natürliche Bevölkerungswachstum.
Sieben von zehn Beitretende Länder verzeichneten einen positiven Wanderungssaldo. Die Ausnahmen waren Lettland, Litauen und Polen.
Längste Lebenserwartung für Frauen in Spanien und für Männer in Schweden
Die durchschnittliche Lebenserwartung bei der Geburt betrug 2002 in der EU 81,6 Jahre bei Frauen (1980: 77,2 Jahre) und 75,5 Jahre bei Männern (1980: 70,5 Jahre). Die längste Lebenserwartung hatten Frauen in Spanien (83,1 Jahre) und Männer in Schweden (77,7 Jahre), die geringste hatten sowohl Frauen (78,5) als auch Männer (73,0) in Irland. In den Beitretenden Ländern war die Lebenserwartung in Zypern am höchsten: 81,0 Jahre bei Frauen und 76,1 Jahre bei Männern. Die kürzeste Lebenserwartung hatten in dieser Ländergruppe ungarische Frauen (76,6 Jahre) und estnische Männer (65,2 Jahre). Zum Vergleich: In den USA lag die Lebenserwartung nur bei 79,7 (Frauen) bzw. 74,1 Jahren (Männer); Japan hingegen weist die höchste durchschnittliche Lebenserwartung der Welt auf, mit 84,3 Jahren bei Frauen und 77,5 Jahren bei Männern.
Die Säuglingssterbeziffer in der EU ist 2002 weiter gesunken, und zwar auf 4,5 Sterbefälle auf 1000 Lebendgeborene (4,7 pro 1000 im Jahr 2001). Die niedrigsten Ziffern verzeichneten Schweden (2,8 im Vergleich zu 3,7 im Vorjahr) und Finnland (3,0, Vorjahr: 3,2), die höchsten Griechenland (5,9 im Vergleich zu 5,1 im Vorjahr) und das Vereinigte Königreich (5,3 gegenüber 5,5). In den Beitretenden Ländern war die Säuglingssterblichkeit in Slowenien (3,9; Vorjahr: 4,2) und der Tschechischen Republik (4,1; Vorjahr: 4,0) am niedrigsten und in Lettland (9,8; Vorjahr: 11,0) am höchsten. Die Säuglingskeitssterblichkeit in den USA bleibt mit 6,9 relativ hoch, während sie in Japan nur bei 3,3 lag; andererseits wiesen Indien und die anderen Entwicklungsländer Ziffern von über 60 Sterbefällen auf 1000 Lebendgeborene auf.
Fruchtbarkeitsrate: am meisten Neugeborene je Frau in Irland, am wenigsten in Griechenland und Spanien
Die Gesamtfruchtbarkeitsrate in der EU blieb 2002 im Vergleich mit den beiden Vorjahren praktisch unverändert bei 1,47 Kindern pro Frau. Allerdings nahm sie in Deutschland (von 1,35 im Jahr 2001 auf 1,40 im Jahr 2002) und in Schweden (von 1,57 auf 1,65) deutlich zu. Die höchste Fruchtbarkeitsrate verzeichnete Irland (2,01), die niedrigsten Griechenland und Spanien (jeweils 1,25) und Italien (1,26). In den Beitretenden Ländern lagen die Fruchtbarkeitsraten lediglich zwischen 1,17 in der Tschechischen Republik und 1,57 in Zypern (Daten aus dem Jahr 2001). In den USA lag die Fruchtbarkeitsziffer 2002 bei 2,06, in Japan bei 1,37 und in Indien bei 2,98.
Der rückläufige Trend bei den Eheschließungen in der EU hält an: Von 2,2 Mio. 1980 sank die Zahl auf 1,8 Mio. im Jahr 2002 (-19 %). Die Zahl der Ehescheidungen stieg hingegen im selben Zeitraum um 42 % auf 715 000 im Jahr 2002. Die Zahl der Eheschließungen pro 1000 Einwohner lag in den Mitgliedstaaten zwischen 3,9 in Belgien und 6,9 in Dänemark, der EU-Durchschnitt bei 4,8; in den Beitretenden Ländern reichten die Werte von 3,3 in Slowenien bis 14,0 in Zypern (2001). Die Zahl der Scheidungen je 1000 Einwohner war in Belgien am höchsten (3,0) und in Irland und Italien am niedrigsten (jeweils 0,7; irische Angaben: 2001). Was die Beitretenden Länder betrifft, so verzeichnete die Tschechische Republik (3,1) den höchsten Wert, und Polen und Slowenien (jeweils 1,2) den niedrigsten.
* Beitretende Länder: Tschechische Republik, Estland, Zypern, Lettland, Litauen, Ungarn, Malta, Polen, Slowenien und Slowakische Republik