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Altersarmut in den neuen EU-Mitgliedstaaten niedriger

Laut einem jüngst veröffentlichten Bericht des European Centre sehen sich ältere Menschen (d. h. Menschen über 65) in den 25 Mitgliedstaaten der EU in vielen Fällen finanziellen Schwierigkeiten gegenüber. Die Studie zeigt jedoch, dass das Risiko der Altersarmut in den neuen Mitgliedstaaten nur halb so hoch ist wie in den Mitgliedstaaten der ehemaligen EU-15.

„Etwa 13 Millionen ältere Menschen sind in den 25 Mitgliedstaaten der EU von Altersarmut betroffen, das entspricht einem Sechstel der insgesamt 74 Millionen älteren Menschen in der EU“, so der Verfasser der Studie, Dr. Asghar Zaidi.

Nach vorsichtiger Abwägung der Zahlen zur Gewährleistung der internationalen Vergleichbarkeit konnte der Bericht das relative Risiko der Altersarmut eines jeden Landes ermitteln. In diesem Punkt stellt sich die Situation in den neuen Mitgliedstaaten bereits heute besser dar als in den Mitgliedstaaten der ehemaligen EU-15. In den neuen Mitgliedstaaten ist das Risiko, im Alter an Armut zu leiden, nur halb so hoch wie in den übrigen Mitgliedstaaten.

„Die neuen Mitgliedstaaten gehören weitestgehend zu den Ländern, wo ältere Menschen am seltensten von Altersarmut betroffen sind. Das Risiko der Altersarmut ist in den Mitgliedstaaten der EU-15 mit durchschnittlich 19 Prozent mehr als doppelt so hoch wie in den neuen Mitgliedstaaten, wo es durchschnittlich bei lediglich 9 Prozent liegt“, heißt es in dem Bericht.

In Griechenland, Spanien, Irland, Zypern, Portugal und dem UK sind ältere Menschen laut Bericht am häufigsten von Armut betroffen. Zypern weist mit 52 Prozent das höchste Armutsrisiko auf, hier werden 52 von 100 Menschen im Alter in Armut leben. In der Tschechischen Republik, dem Land, in dem die wenigsten älteren Menschen in Armut leben, liegt die Rate bei lediglich 4 Prozent.

Ältere Menschen leiden 1,5- bis zweimal häufiger an Armut als die Altersgruppe der 16- bis 64-Jährigen. Frauen sind überall öfter betroffen als Männer.

„Durchschnittlich liegt das Risiko der Altersarmut in den zehn neuen Mitgliedstaaten für Männer bei sechs Prozent, während es für Frauen zehn Prozent beträgt. In den alten EU-Mitgliedstaaten betrifft Altersarmut 16 Prozent der Männer und 21 Prozent der Frauen“, heißt es in dem Bericht. Frauen über 75 Jahren sind am häufigsten von Altersarmut betroffen.

Es wird einige Zeit dauern, bis die großen Unterschiede zwischen den einzelnen EU-Mitgliedstaaten ausgeglichen sind. Ein erster Schritt könnte eine Angleichung der Rentensysteme in den Mitgliedstaaten sein. Dies ist ein schwieriges Unterfangen, das neben Befürwortern auch Kritiker hat. „Eine wichtige politische Entwicklung ist, dass viele Länder kürzlich mit einer weiteren Stärkung der angestrebten Mindestrente und ihrer Sozialversicherungssysteme begonnen haben. Wenngleich das Stigma, das der Inanspruchnahme von bedürftigkeitsabhängigen Sozialleistungen anhaftet, häufig dazu führt, dass Menschen auf die Zahlungen verzichten, wird diese Stärkung den Rückgang der Altersarmut begünstigen“, heißt es in dem Bericht weiter.

Der Verfasser bemerkt ferner, dass in vielen Ländern ein Bewusstsein herrscht, dass eine Überalterung der Bevölkerung eine zunehmende wirtschaftliche Belastung bedeutet und dass die Länder sich bemühen, dies in ihren Rentensystemen zu berücksichtigen. Dr. Zaidi spricht abschließend eine Warnung aus: „Wenn die Menschen keine Verantwortung übernehmen, indem sie mehr Ersparnisse ansammeln und einer Beschäftigung nachgehen, solange sie im erwerbsfähigen Alter sind, wird das künftige Risiko der Altersarmut in den EU-Mitgliedstaaten weiter ansteigen.“

Weitere Informationen sind abrufbar unter: http://www.euro.centre.org

Auftragseingänge in der Industrie der Eurozone um 2,5% gesunken

In der Eurozone ( Belgien, Deutschland, Griechenland, Spanien, Frankreich, Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Portugal und Finnland) ist der Index der Auftragseingänge in der Industrie im Juni 2006 gegenüber dem Vormonat um 2,5% gesunken, nachdem er im Mai um 2,7% angestiegen und im April um 0,8% zurückgegangen war.

In der EU25 sanken die Auftragseingänge im Juni 2006 um 1,2%, nachdem sie im Mai um 2,0% zugenommen und im April unverändert geblieben waren. Werden Schiff- und Bootsbau, Schienenfahrzeugbau sowie Luft- und Raumfahrzeugbau ausgenommen, gingen die Auftragseingänge in der Industrie im Juni 2006 in der Eurozone um 2,1% und in der EU25 um 1,2% zurück.

Mit dem Index der Auftragseingänge wird der Wert zukünftiger Lieferungen von Waren und (direkt mit diesen Waren in Verbindung stehenden) Dienstleistungen gemessen, die von einem Hersteller an einen Dritten auf dem inländischen und nichtinländischen Markt geliefert werden sollen. Das Gesamtaggregat des verarbeitenden Gewerbes enthält lediglich diejenigen NACE-Ebenen, für die gemäß der Verordnung über die Konjunkturstatistik von den Mitgliedstaaten Daten zu liefern sind (NACE 17, 18, 21, 24, 27-35), und bezieht sich auf Auftragseingänge im auftragsorientierten verarbeitenden Gewerbe. Die Aggregate für die Eurozone und die EU25 enthalten normalerweise keine Mitgliedstaaten, die keine Daten zur Verfügung stellen. Zur Methodik und den gegenwärtig verwendeten Gewichten siehe Pressemitteilung 135/2003 vom 26. November 2003.

Im Vergleich zum Juni 2005 erhöhte sich der Index der Auftragseingänge in der Industrie im Juni 2006 in der Eurozone um 5,2% und in der EU25 um 6,4%. Betrachtet man die Auftragseingänge ohne Schiff- und Bootsbau, Schienenfahrzeugbau sowie Luft- und Raumfahrzeugbau, so betrug der Anstieg in der Eurozone 6,8% und in der EU25 6,9%. Fahrzeugbau beinhaltet NACE 34 (Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen) und NACE 35 (sonstiger Fahrzeugbau, der Schiff- und Bootsbau, Schienenfahrzeugbau sowie Luft- und Raumfahrzeugbau umfasst). Die Auftragseingänge für NACE 35 neigen zu starken Schwankungen und wirken sich sofort nur eingeschränkt auf die Produktion aus. Das neue Aggregat »Auftragsorientiertes verarbeitendes Gewerbe ohne NACE 35« verläuft weniger unregelmäßig. Der Anteil von NACE 35 an den Auftragseingängen der Industrie beträgt 3,9% in der
Eurozone und 4,3% in der EU25.

Diese Schätzungen werden von Eurostat, dem Statistischen Amt der Europäischen Gemeinschaften, veröffentlicht.

Monatliche Veränderungen

Im Sektor Fahrzeugbau wurde im Juni 2006 im Vergleich zum Mai 2006 ein Auftragsrückgang um 4,4% in der Eurozone und um 0,2% in der EU25 verzeichnet. Im Sektor Metallerzeugung und Herstellung von Metallerzeugnissen betrug der Rückgang 3,5% bzw. 3,3%. Beim Maschinen- und Anlagenbau sanken die Auftragseingänge um 3,0% in der Eurozone und um 3,4% in der EU25. Die chemische Industrie wies einen Rückgang um 1,2% bzw. um 0,9% aus. Der Sektor elektrische und elektronische Erzeugnisse verbuchte in der Eurozone einen Rückgang um 0,6%, in der EU25 dagegen einen Anstieg um 1,5%. Im Textil- und Bekleidungsgewerbe sanken die Auftragseingänge in beiden Gebieten um 0,5%.

Von den Mitgliedstaaten, für die Daten vorliegen, verzeichneten im Juni 2006 neun Länder einen Anstieg der Auftragseingänge im auftragsorientierten verarbeitenden Gewerbe und sieben einen Rückgang. Die höchsten Steigerungsraten meldeten Lettland (+8,6%), Ungarn (+7,5%), Schweden (+7,1%) und die Niederlande (+5.3%). Die stärksten Rückgänge verzeichneten die Tschechische Republik (-7,8%), Belgien (-4,2%), Irland (-3,2%) und Portugal (-2,4%).

Jährliche Veränderungen

Der Sektor Metallerzeugung und Herstellung von Metallerzeugnissen konnte im Juni 2006 im Vergleich zum Juni 2005 in der Eurozone einen Anstieg um 16,8% und in der EU25 um 16,2% verzeichnen. Der Maschinen- und Anlagenbau verbuchte eine Steigerung um 8,9% in beiden Gebieten. Die chemische Industrie meldete eine Zunahme um 6,8% in der Eurozone und um 6,4% in der EU25. Der Sektor elektrische und elektronische Erzeugnisse legte um 5,1% bzw. 6,7% zu. Im Textil- und Bekleidungsgewerbe kam es in der Eurozone zu einem Anstieg von 3,8% und in der EU25 von 2,5%. Beim Fahrzeugbau wurde ein Rückgang von 6,0% in der Eurozone, jedoch ein Anstieg um 0,9% in der EU25 verzeichnet.

Von den Mitgliedstaaten, für die Daten vorliegen, verzeichneten im Juni 2006 dreizehn Länder einen Anstieg der Auftragseingänge im auftragsorientierten verarbeitenden Gewerbe und drei einen Rückgang. Die höchsten Zuwächse waren in Polen (+27,4%), der Slowakei (+25,1%), Litauen (+21,8%) und Estland (+21,5%) zu beobachten. Rückgänge wurden in Malta (-23,2%), Irland (-2,5%) und Frankreich (-2,3%) festgestellt.

Die saisonbereinigten Reihen für die Eurozone und die EU25 werden berechnet, indem die unbereinigten Reihen der einzelnen Mitgliedstaaten zusammengefasst und einer Saisonbereinigung unterzogen werden. Die saisonbereinigten Zahlen für die europäischen Aggregate basieren somit direkt auf den unbereinigten Reihen aus den Mitgliedstaaten und nicht auf einer Zusammenfassung der saisonbereinigten Indizes der Mitgliedstaaten. Die saisonbereinigten Wachstumsraten der Eurozone und der EU25 können daher von den gewichteten Wachstumsraten der Mitgliedstaaten abweichen. Dieses Verfahren bedeutet auch, dass die Zusammenfassung der Gesamtzahlen nicht auf den veröffentlichten Einzelangaben basiert.

Daten sind für Spanien, Zypern, Italien, Finnland und das Vereinigte Königreich in die europäischen Aggregate einbezogen, wenn sie in der Tabelle als vertraulich angegeben werden. Sie werden auf nationaler Ebene nicht veröffentlicht und sind daher noch vertraulich. Bei den Daten für Irland handelt es sich um arbeitstäglich bereinigte Zahlen.

Auftragseingänge in der Industrie

Prozentuale Veränderung gegenüber dem Vormonat

Jan-06 Feb-06 Mär-06 Apr-06 Mai-06 Jun-06
Eurozone
Auftragsorientiertes verarbeitendes Gewerbe -6,7 3,6 -1,3 -0,8 2,7 -2,5
Auftragsorientiertes verarbeitendes Gewerbe ohne NACE 35 0,6 1,1 -0,1 0,8 2,3 -2,1
Textil- und Bekleidungsgewerbe -2,8 -2,6 -0,6 0,3 3,4 -0,5
Chemische Industrie 0,3 -0,6 0,1 0,9 2,2 -1,2
Metallerzeugung und Herstellung von Metallerzeugnissen -0,8 1,4 0,9 3,6 2,7 -3,5
Maschinen- und Anlagenbau 2,9 -1,2 4,6 2,4 -0,1 -3,0
Elektrische und elektronische Erzeugnisse 0,3 6,6 -3,9 0,7 0,5 -0,6
Fahrzeugbau -15,4 9,3 -6,9 -6,1 4,5 -4,4
EU25
Auftragsorientiertes verarbeitendes Gewerbe -4,3 0,9 -1,1 0,0 2,0 -1,2
Auftragsorientiertes verarbeitendes Gewerbe ohne NACE 35 2,4 -0,9 0,6 1,0 1,6 -1,2
Textil- und Bekleidungsgewerbe -2,4 -2,2 0,0 -0,6 3,2 -0,5
Chemische Industrie 0,6 -1,2 -0,1 1,3 1,5 -0,9
Metallerzeugung und Herstellung von Metallerzeugnissen -0,5 -0,8 1,6 4,2 2,4 -3,3
Maschinen- und Anlagenbau 4,2 -1,6 2,9 2,4 0,2 -3,4
Elektrische und elektronische Erzeugnisse 0,9 4,0 -2,8 2,9 -1,6 1,5
Fahrzeugbau -8,5 -0,7 -3,4 -3,4 2,2 -0,2

saisonbereinigt

Auftragsorientiertes verarbeitendes Gewerbe Jan-06 Feb-06 Mär-06 Apr-06 Mai-06 Jun-06
Eurozone -6,7 3,6 -1,3 -0,8 2,7 -2,5
EU25 -4,3 0,9 -1,1 0,0 2,0 -1,2
Belgien -0,2 2,8 5,0 -2,6 4,2 -4,2
Tschechische Republik 4,8 -3,0 4,2 4,0 5,5 -7,8
Dänemark 1,8 -7,1 0,8 8,9 -4,8 -0,3
Deutschland 1,3 3,6 -5,3 4,6 -1,0 -0,6
Estland 1,4 -5,2 4,9 -1,0 5,1 4,8
Griechenland 3,1 -1,7 3,8 -3,4 6,5 :
Spanien c c c c c c
Frankreich -13,7 -0,6 -2,2 -6,0 3,2 -2,3
Irland 2,8 -4,9 0,7 -7,5 9,7 -3,2
Italien 0,1 6,3 -5,9 6,2 0,6 c
Zypern : : : : : :
Lettland -2,7 24,1 54,6 -33,3 -15,6 8,6
Litauen -0,6 -3,0 9,8 -3,4 5,3 1,3
Luxemburg -2,0 -1,1 21,2 -24,0 15,0 :
Ungarn 18,3 -0,2 10,9 8,1 -9,0 7,5
Malta -0,1 -16,7 9,6 -4,1 -8,5 3,8
Niederlande -1,0 4,0 3,1 3,2 -5,0 5,3
Österreich -4,7 6,8 -0,5 2,3 6,3 :
Polen 44,5 -36,3 20,9 -0,3 5,7 1,4
Portugal -8,6 4,1 2,3 2,1 1,0 -2,4
Slowenien : : : : : :
Slowakei 0,8 8,5 2,2 -1,0 3,4 0,8
Finnland c c c c c c
Schweden 5,6 -3,3 -0,5 1,3 -0,4 7,1
Vereinigtes Königreich c c c c c c

saisonbereinigt
: Daten nicht verfügbar
c vertraulich

Auftragseingänge in der Industrie

Prozentuale Veränderung gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres

Jan-06 Feb-06 Mär-06 Apr-06 Mai-06 Jun-06
Eurozone
Auftragsorientiertes verarbeitendes Gewerbe 9,2 14,1 13,7 3,9 14,9 5,2
Auftragsorientiertes verarbeitendes Gewerbe ohne NACE 35 10,8 11,3 13,6 4,4 16,8 6,8
Textil- und Bekleidungsgewerbe 6,9 0,5 2,7 -3,5 8,6 3,8
Chemische Industrie 8,0 5,9 10,3 1,1 12,2 6,8
Metallerzeugung und Herstellung von Metallerzeugnissen 11,4 14,5 22,2 12,0 28,3 16,8
Maschinen- und Anlagenbau 13,2 9,3 20,2 10,2 20,0 8,9
Elektrische und elektronische Erzeugnisse 9,9 18,2 10,6 6,1 13,3 5,1
Fahrzeugbau 10,0 27,1 10,1 -1,9 7,4 -6,0
EU25
Auftragsorientiertes verarbeitendes Gewerbe 10,7 10,7 12,3 3,7 13,8 6,4
Auftragsorientiertes verarbeitendes Gewerbe ohne NACE 35 13,1 8,2 12,3 4,0 15,7 6,9
Textil- und Bekleidungsgewerbe 5,5 0,0 1,2 -5,7 7,4 2,5
Chemische Industrie 7,7 4,9 9,1 1,4 12,0 6,4
Metallerzeugung und Herstellung von Metallerzeugnissen 11,1 12,8 20,7 10,7 26,8 16,2
Maschinen- und Anlagenbau 14,8 10,8 16,3 7,3 18,4 8,9
Elektrische und elektronische Erzeugnisse 9,2 14,8 10,5 7,2 12,0 6,7
Fahrzeugbau 19,0 12,6 9,3 -0,3 6,1 0,9

Bruttodaten

Auftragsorientiertes verarbeitendes Gewerbe Jan-06 Feb-06 Mär-06 Apr-06 Mai-06 Jun-06
Eurozone 9,2 14,1 13,7 3,9 14,9 5,2
EU25 10,7 10,7 12,3 3,7 13,8 6,4
Belgien 7,4 12,4 19,2 8,7 26,6 12,4
Tschechische Republik 23,0 19,6 28,0 15,5 33,1 9,3
Dänemark 22,8 7,8 9,1 -2,2 1,2 0,5
Deutschland 14,2 16,4 16,0 4,8 19,1 2,5
Estland 19,3 3,1 8,7 5,2 12,0 21,5
Griechenland 12,1 8,9 16,2 7,1 19,9 :
Spanien c c c c c c
Frankreich 7,8 11,1 9,9 -2,8 4,1 -2,3
Irland 8,0 2,5 5,5 -4,1 7,1 -2,5
Italien 7,8 14,5 9,1 10,6 16,5 c
Zypern c c c c c :
Lettland -8,7 46,7 134,8 38,4 8,9 16,4
Litauen 11,2 8,6 23,2 9,4 20,2 21,8
Luxemburg 7,8 15,8 43,1 3,3 25,0 :
Ungarn 24,2 17,0 38,0 0,6 6,4 17,5
Malta 25,1 -7,6 -0,3 -3,9 -10,8 -23,2
Niederlande 10,7 9,4 19,9 13,7 17,6 20,3
Österreich 8,0 9,4 13,8 9,1 21,7 :
Polen 97,8 -30,6 18,1 15,7 32,4 27,4
Portugal 3,6 3,9 -6,5 1,9 15,5 2,7
Slowenien : : : : : :
Slowakei -0,6 15,7 26,7 10,3 23,0 25,1
Finnland c c c c c c
Schweden 18,2 10,1 14,4 3,5 11,6 19,9
Vereinigtes Königreich c c c c c c

Bruttodaten : Daten nicht verfügbar
c vertraulich

Indizes der Auftragseingänge im auftragsorientierten verarbeitenden Gewerbe
saisonbereinigt

(Basisjahr 2000)

06/05 07/05 08/05 09/05 10/05 11/05 12/05 01/06 02/06 03/06 04/06 05/06 06/06
Eurozone 111,4 109,4 110,0 111,8 111,2 117,3 123,8 115,5 119,6 118,0 117,1 120,2 117,2
EU25 112,2 111,2 112,2 113,2 113,1 117,3 124,3 118,9 120,0 118,6 118,6 120,9 119,5
BE 92,8 89,4 91,9 94,5 91,6 96,8 99,8 99,6 102,4 107,4 104,6 109,0 104,4
CZ 215,6 203,2 210,7 204,0 214,1 217,7 220,2 230,7 223,8 233,1 242,4 255,7 235,8
DK 121,6 110,5 115,2 113,5 121,3 119,3 122,1 124,3 115,4 116,4 126,8 120,7 120,3
DE 112,7 116,9 113,1 116,2 118,8 121,1 119,5 121,1 125,5 118,9 124,4 123,2 122,4
EE 215,7 218,1 220,5 223,8 215,2 222,2 233,1 236,4 224,0 234,9 232,5 244,3 255,9
EL 120,0 122,0 133,1 119,8 126,0 123,1 125,7 129,5 127,3 132,2 127,7 136,0 :
ES c c c c c c c c c c c c c
FR 113,6 107,5 110,0 110,5 108,0 139,1 144,1 124,3 123,6 120,9 113,6 117,2 114,5
IE 106,1 96,8 103,8 106,8 103,2 116,8 107,0 110,0 104,6 105,3 97,4 106,8 103,4
IT 102,5 106,4 106,8 103,3 103,6 104,9 107,5 107,6 114,4 107,6 114,3 115,0 c
CY : : : : : : : : : : : : :
LV 263,9 310,0 256,5 247,1 319,9 379,7 269,8 262,5 325,7 503,5 335,6 283,2 307,7
LT 181,3 183,6 189,8 195,9 192,3 208,0 201,5 200,2 194,2 213,2 206,0 216,8 219,7
LU 106,3 103,8 114,7 118,1 109,6 106,3 120,0 117,6 116,3 140,9 107,0 123,1 :
HU 172,3 171,2 161,7 180,2 184,0 186,3 145,7 172,4 172,1 190,9 206,4 187,9 201,9
MT 97,7 75,4 77,5 78,2 72,3 74,3 88,4 88,3 73,6 80,7 77,4 70,8 73,5
NL 98,0 100,2 100,3 106,2 101,0 102,7 107,5 106,5 110,8 114,2 117,9 112,0 117,9
AT 125,9 123,8 129,0 129,5 130,8 135,8 135,9 129,6 138,5 137,7 140,9 149,8 :
PL 135,5 142,5 136,8 140,2 145,1 146,5 144,8 209,3 133,2 161,1 160,6 169,7 172,0
PT 117,8 114,7 115,6 116,7 111,2 118,7 123,6 113,0 117,6 120,2 122,7 123,9 120,9
SI : : : : : : : : : : : : :
SK 171,3 174,0 168,8 180,3 182,5 188,7 186,2 187,7 203,6 208,2 206,2 213,2 215,0
FI c c c c c c c c c c c c c
SE 103,3 110,7 111,5 107,6 117,1 109,7 113,7 120,1 116,1 115,5 117,0 116,6 124,9
UK c c c c c c c c c c c c c

: Daten nicht verfügbar
c vertraulich

EU25: Belgien (BE), Tschechische Republik (CZ), Dänemark (DK), Deutschland DE), Estland (EE), Griechenland (EL), Spanien (ES), Frankreich (FR), Irland (IE), Italien (IT), Zypern (CY), Lettland (LV), Litauen (LT), Luxemburg (LU), Ungarn (HU), Malta (MT), Niederlande (NL), Österreich (AT), Polen (PL), Portugal (PT), Slowenien (SI), Slowakei (SK), Finnland (FI), Schweden (SE) und Vereinigtes Königreich (UK).

Indizes der Auftragseingänge im auftragsorientierten verarbeitenden Gewerbe ohne NACE 35
saisonbereinigt

(Basisjahr 2000)

06/05 07/05 08/05 09/05 10/05 11/05 12/05 01/06 02/06 03/06 04/06 05/06 06/06
Eurozone 110,9 109,3 110,2 111,6 111,0 113,7 115,5 116,2 117,4 117,3 118,2 121,0 118,5
EU25 112,7 111,6 113,4 113,7 113,8 115,7 116,6 119,4 118,3 119,0 120,3 122,2 120,8

BIP in der Eurozone und in der EU25 um 0,9% gestiegen

Im Vergleich zum Vorquartal ist im zweiten Quartal 2006 das BIP in der Eurozone (Eurozone: Belgien, Deutschland, Griechenland, Spanien, Frankreich, Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Portugal und Finnland.) und in der EU25 um 0,9% angestiegen. Dies geht aus von Eurostat, dem Statistischen Amt der Europäischen Gemeinschaften, veröffentlichten Schnellschätzungen hervor. Im ersten Quartal 2006 betrug die Wachstumsrate noch +0,6% in der Eurozone und +0,7% in der EU25.

Im Vergleich zum entsprechenden Quartal des Vorjahres ist das BIP im zweiten Quartal 2006 in der Eurozone um 2,4% und in der EU25 um 2,6% gestiegen, nach +2,0% bzw. +2,2% im Vorquartal.

Im Verlauf des zweiten Quartals 2006 stieg das BIP der Vereinigten Staaten um 0,6% gegenüber dem Vorquartal an, nach +1,4% im ersten Quartal. In Japan betrug das Wachstum 0,2%, nach +0,7% im ersten Quartal. Verglichen mit dem zweiten Quartal 2005 stieg das BIP in den Vereinigten Staaten um 3,5%, nach +3,7% im Vorquartal, und um 2,2% in Japan, nach +3,4% im Vorquartal.

Informationen zu Qualitätsaspekten

Die europäischen vierteljährlichen Gesamtrechnungen werden gemäß dem Europäischen System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen (ESVG95) erstellt. Die Schnellschätzung der Wachstumsrate des BIP für 2006 Q2 in dieser Mitteilung beruht auf Angaben von Mitgliedstaaten, die unmittelbar 96% des BIP der Eurozone (90% des BIP der EU25) abdecken. Weitere Informationen zur Methodik der Schnellschätzungen finden sich in der Pressemitteilung 55/2003 vom 15. Mai 2003.

Simulationsrechnungen und bisherige Veröffentlichungen belegen die Zuverlässigkeit der Schnellschätzung. Ãœber die letzten 22 Quartale hat die Schnellschätzung der BIP-Wachstumsrate relativ zum Vorquartal für die Eurozone im Vergleich zu der später in der ersten regulären Schätzung veröffentlichten Wachstumsrate eine mittlere Revision von weniger als 0,01 Prozentpunkten erfahren. Sie hat die Beschleunigung oder Abschwächung des BIP-Wachstums in 18 Fällen korrekt vorweg genommen. Der Wert der Wachstumsrate wurde 18 mal korrekt vorweg genommen und 4 mal um ±0,1 Prozentpunkte verfehlt.

Im Rahmen der Schnellschätzung werden Angaben zum BIP der Eurozone und der EU25 für frühere Quartale nicht revidiert, so dass die Wachstumsraten bis zum ersten Quartal 2006, veröffentlicht in der Pressemitteilung 91/2006 vom 12. Juli 2006, unverändert bleiben. Alle Angaben in dieser Mitteilung können mit den zwei später folgenden regulären Schätzungen für das BIP im zweiten Quartal 2006 revidiert werden; diese sind für den 31. August 2006 und den 11. Oktober 2006 vorgesehen.

Wachstumsraten des BIP — Volumen
(auf Grundlage saisonbereinigter* Daten)
Prozentuale Veränderung gegenüber dem Vorquartal Prozentuale Veränderung gegenüber dem gleichen Quartal des Vorjahres
2005 2006 2005 2006
Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2
Eurozone 0,6 0,3 0,6 0,9 1,6 1,7 2,0 2,4
EU25 0,6 0,4 0,7 0,9 1,8 1,9 2,2 2,6
Mitgliedstaaten
Belgien 0,5 0,6 0,9 0,8 1,2 1,5 2,3 2,8
Tschechische Republik 1,6 2,0 2,0 : 6,2 6,9 7,4 :
Dänemark 0,6 0,1 0,2 : 4,1 3,3 2,6 :
Deutschland 0,5 0,3 0,7 0,9 1,5 1,7 1,7 2,4
Estland 2,7 2,1 2,0 : 10,4 11,5 11,1 :
Griechenland 1,8 -0,2 2,8 : 3,8 3,7 4,1 :
Spanien 0,9 0,9 0,8 0,9 3,5 3,5 3,5 3,6
Frankreich 0,7 0,2 0,5 1,2 1,4 1,1 1,5 :
Irland 0,4 2,1 1,1 : 6,1 6,5 5,7 :
Italien 0,3 0,0 0,7 0,5 0,1 0,5 1,6 1,5
Zypern 1,2 0,7 0,4 : 3,9 3,6 3,1 :
Lettland** 2,8 2,8 2,8 : 11,4 10,6 13,1 :
Litauen 2,2 2,1 1,8 2,3 8,1 8,2 8,2 8,6
Luxemburg** : : : : 5,3 7,5 7,3 :
Ungarn 1,0 1,0 1,0 : 4,4 4,2 4,3 :
Malta 6,9 -3,0 -3,5 : 6,7 2,0 -1,3 :
Niederlande** 0,7 0,6 0,3 1,0 2,0 1,9 2,9 2,4
Österreich 0,7 0,7 0,6 1,0 1,7 2,2 2,6 3,1
Polen** 1,7 1,5 1,2 : 3,5 5,0 5,0 :
Portugal -1,0 0,3 0,5 : 0,3 0,8 1,0 :
Slowenien 0,6 1,0 0,8 : 4,0 5,0 4,7 :
Slowakei** 1,7 2,1 1,2 : 6,3 7,4 6,3 :
Finnland 0,9 1,2 0,9 : 3,3 4,1 4,2 :
Schweden 1,2 1,0 1,4 1,4 2,9 3,3 4,4 5,0
Vereinigtes Königreich 0,4 0,7 0,7 0,8 1,8 1,8 2,3 2,6
EFTA
Island -0,2 -0,2 1,9 : 4,6 3,6 4,1 :
Norwegen 0,8 0,3 0,6 : 3,8 2,4 2,7 :
Schweiz 0,9 0,7 0,9 : 2,3 2,8 3,5 :
Hauptwirtschaftspartner
Vereinigte Staaten 1,0 0,4 1,4 0,6 3,4 3,1 3,7 3,5
Japan 0,2 1,1 0,7 0,2 2,7 4,0 3,4 2,2

: Daten nicht verfügbar

* Die Saisonbereinigung umfasst für die folgenden Mitgliedstaaten auch eine Arbeitstagkorrektur: Belgien, Deutschland, Spanien, Frankreich, Italien, Ungarn, die Niederlande, Österreich, Slowenien, Finnland, Schweden and das Vereinigte Königreich.

** Prozentuale Veränderung gegenüber dem gleichen Quartal des Vorjahres anhand nicht-saisonbereinigter Daten berechnet.

Einfuhren aus China um fast 25% gestiegen

Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, sind die deutschen Einfuhren aus China nach vorläufigen Ergebnissen von Januar bis August 2005 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 24,8% auf 24,4 Milliarden Euro gestiegen. Die Ausfuhren nach China gingen in den ersten acht Monaten 2005 um 4,7% auf 13,5 Milliarden Euro zurück. Von 1995 bis 2004 sind die deutschen Ausfuhren nach China jährlich um durchschnittlich 16,0% gestiegen. Die Importe aus China erhöhten sich in diesem Zeitraum um durchschnittlich 16,7% pro Jahr.

In der Rangfolge der Außenhandelspartner Deutschlands belegte China bei den Ausfuhren Platz 11 mit einem Anteil von 2,7% an den deutschen Gesamtausfuhren. Bei den Einfuhren lag China an fünfter Stelle mit 6,1% aller deutschen Einfuhren.

Die Ausfuhren nach China umfassten in den ersten acht Monaten 2005 hauptsächlich Maschinen (4,7 Milliarden Euro und 34,9% der Exporte), Kraftwagen und Kraftwagenteile (1,3 Milliarden Euro, 9,6%), Geräte der Elektrizitätserzeugung und -verteilung (1,2 Milliarden Euro, 8,7%), Metalle und Halbzeug daraus (1,1 Milliarden Euro, 8,5%) sowie chemische Erzeugnisse (1,1 Milliarden Euro, 8,5%). Diese fünf Warengruppen stellten 70,2% der Exporte. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum sind insbesondere die Ausfuhren von Kraftfahrzeugen deutlich zurückgegangen (– 40%).

Bezogen wurden aus China vor allem Büromaschinen, Datenverarbeitungsgeräte und -einrichtungen (4,6 Milliarden Euro, 18,9% der Importe), Nachrichtentechnik (4,2 Milliarden Euro, 17,3%), Bekleidung (2,6 Milliarden Euro, 10,5%), Möbel, Schmuck, Musikinstrumente, Sportgeräte, Spielwaren, sonstige Erzeugnisse (2,1 Milliarden Euro, 8,5%) sowie Geräte der Elektrizitätserzeugung und -verteilung (1,7 Milliarden Euro, 7,0%). Der Anteil dieser fünf Produktgruppen an den gesamten deutschen Einfuhren aus China lag bei 62,2%. Die Einfuhr von Bekleidung hat im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um fast die Hälfte (+ 47%), die von Büromaschinen um fast ein Drittel (+ 32%) zugenommen.

Der deutsche Außenhandel mit der Volksrepublik China
Berichtszeitraum Ausfuhr Einfuhr Saldo der Handelsbilanz Veränderung gegenüber Vorjahr/Vorjahreszeitraum in %
Milliarden Euro Ausfuhr Einfuhr
           
1995 5,5 8,2 — 2,7 + 4,7 + 3,8
1996 5,6 9,2 — 3,6 + 1,0 + 12,6
1997 5,4 11,0 — 5,6 — 2,4 + 19,6
1998 6,1 11,9 — 5,8 + 12,0 + 7,6
1999 6,9 13,8 — 6,8 + 14,2 + 16,4
2000 9,5 18,6 — 9,1 + 36,1 + 34,5
2001 12,1 19,9 — 7,8 + 28,1 + 7,5
2002 14,6 21,3 — 6,8 + 20,2 + 7,0
2003 18,3 25,7 — 7,4 + 25,4 + 20,4
2004 21,0 32,8 — 11,8 + 14,9 + 27,7
         
1. Halbjahr 2004 10,9 14,1 — 3,2 + 26,6 + 17,6
1. Halbjahr 2005 9,5 17,6 — 8,1 — 12,7 + 25,0
         
Januar — August 2004 14,2 19,5 — 5,3 + 18,9 + 23,2
Januar — August 2005 13,5 24,4 — 10,8 — 4,7 + 24,8

Außenhandel mit Tschechien – statistische Abweichungen

Der Außenhandel zwischen Tschechien und Deutschland hat sich in den vergangenen Jahren sehr dynamisch entwickelt. Die deutschen Ausfuhren nach Tschechien sind zwischen 1993 und 2004 um mehr als das Dreieinhalbfache gestiegen, die Einfuhren aus Tschechien haben sich sogar mehr als verfünffacht.

Die wichtigsten Gütergruppen im Handel zwischen Tschechien und Deutschland sind Kraftfahrzeuge, Kraftfahrzeugsteile und Maschinen. In der Rangfolge der wichtigsten Handelspartner Deutschlands liegt Tschechien ein- und ausfuhrseitig auf Platz 12. Aus tschechischer Sicht ist Deutschland in beiden Lieferrichtungen das mit weitem Abstand wichtigste Partnerland.

Es gibt allerdings Abweichungen zwischen den spiegelbildlichen tschechischen und deutschen Außenhandelsstatistiken, die seit dem EU-Beitritt Tschechiens deutlich zugenommen haben. Zu den Differenzen zwischen den tschechischen und den deutschen Außenhandelsergebnissen haben nun in einer gemeinsamen Presseerklärung das Statistische Bundesamt und das Tschechische Statistisch Amt Stellung genommen.

In beiden Lieferrichtungen — in besonderem Maße bei den Warenbewegungen von Tschechien nach Deutschland — liegen die tschechischen Ergebnisse deutlich über den spiegelbildlichen deutschen Zahlen. Im Jahr 2004 überstiegen die tschechischen Ausfuhren nach Deutschland die entsprechenden deutschen Einfuhren um rund 17%. Die nationalen Statistikämter in Deutschland und Tschechien haben deshalb in einer gemeinsamen Initiative die Ursachen für diese Entwicklung untersucht. Offenbar sind die Differenzen im Zusammenhang mit der seit der EU-Erweiterung geänderten Erhebungsmethode zu sehen. Der Warenverkehr zwischen Tschechien und Deutschland lässt sich jetzt nicht mehr anhand der Unterlagen der Zollbehörden ermitteln, sondern wird im Rahmen des so genannten Intrastat-Systems direkt bei den betroffenen Unternehmen erhoben. Hier sind es vor allem folgende Effekte, die zu den Asymmetrien beitragen:

  1. Transitverkehre

    Ein tschechisches Unternehmen verkauft beispielsweise Waren an einen deutschen Abnehmer. Die Waren werden nach Deutschland geliefert, aber von dort ohne Zwischenstopp oder nach lediglich transportbedingtem Aufenthalt in ein anderes EU-Land verbracht. Aus deutscher Sicht handelt es sich um Transitverkehr, der nicht meldepflichtig ist, so dass weder eine Ein- noch eine Ausfuhrmeldung erfolgt. Das tschechische Unternehmen gibt jedoch Deutschland als Bestimmungsland an, weil es das eigentliche Bestimmungsland der Waren nicht kennt. Dieser Effekt konnte vor dem Beitritt Tschechiens zur EU zumindest dann nicht auftreten, wenn die Waren an der deutschen Grenze in den zollrechtlich freien Verkehr überführt wurden. Bei der Zollabfertigung fiel in Deutschland stets eine Einfuhrmeldung an. Anschließend war von dem deutschen Unternehmen eine Versendung in das EU-Bestimmungsland zu melden.

  2. Veredelungsverkehre

    Veredelungsverkehre, die gerade im Warenaustausch zwischen Tschechien und Deutschland eine wichtige Rolle spielen, dürften eine weitere bedeutsame Ursache für die Spiegeldifferenzen sein. Zunächst ist darauf hinzuweisen, dass grenzüberschreitende Veredelungsgeschäfte nicht in den für Umsatzsteuerzwecke gemeldeten innergemeinschaftlichen Lieferungen/Erwerben enthalten sind. Somit entfällt für diese Warenbewegungen die sonst übliche Kontrollmöglichkeit der Außenhandelszahlen anhand der Umsatzsteueranmeldungen. Untererfassungseffekte können deshalb nicht ausgeschlossen werden. Vor dem EU-Beitritt Tschechiens war dagegen die vollständige Erfassung der Veredelungsverkehre durch die zollamtliche Überwachung garantiert. Auch methodisch bedingte Abweichungen kommen in Betracht.

    Grenzüberschreitende Veredelungsgeschäfte sind in Tschechien und Deutschland zwar entsprechend den EU-Vorgaben grundsätzlich methodisch gleich zu behandeln. Es gibt jedoch Ermessensspielräume. Bei enger Auslegung des Begriffs — wie in Deutschland — werden kleinere Bearbeitungsvorgänge nicht als Veredelung, sondern lediglich als eine temporäre, nicht meldepflichtige Verbringung der Ware ins Ausland eingestuft. Bei einer eher weiten Auslegung des Begriffs — wie von den tschechischen Statistikern praktiziert — liegt dagegen auch dann ein meldepflichtiger Veredelungsverkehr vor.

  3. Anmeldeschwellen

    Die Anwendung von Anmeldeschwellen, die es im System der Zollanmeldungen nicht gab, spielt ebenfalls als Grund für Spiegelbilddifferenzen eine Rolle. Zwar können die nicht erfassten Warenverkehre in ihrer Gesamtheit auf Basis der Umsatzsteuervoranmeldungen sehr zuverlässig hinzugeschätzt werden. Wie sich der Abschneideeffekt bei den einzelnen Partnerländern auswirkt, ist jedoch nicht exakt festzustellen. Vermutlich liegt er bei Nachbarländern wie Tschechien und Deutschland auf Grund des kleinen Grenzverkehrs über dem Durchschnitt.

  4. Unternehmensinterner Warenverkehr

    Ein weiterer Grund für Abweichungen liegt in der zum Teil unterschiedlichen Anmeldung von internen, zumeist unentgeltlichen Warenverkehren zwischen deutschen Unternehmen und ihren Zweigniederlassungen in Tschechien.

Die Zunahme der Spiegeldifferenzen zwischen der tschechischen und der deutschen Außenhandelsstatistik ist wesentlich auf den Systemwechsel bei der Datenerhebung zurückzuführen. Asymmetrien werden sich auch in Zukunft nicht ganz vermeiden lassen. Sie treten im Übrigen auch im Vergleich mit anderen Ländern auf.

Bruttoinlandsprodukt 2004 um 1,7 % gestiegen

Nach ersten Berechnungen des deutschen Statistischen Bundesamtes hat sich das deutsche Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2004 im Vergleich zum Vorjahr real um 1,7% erhöht. Nach der schwachen wirtschaftlichen Entwicklung in den vergangenen drei Jahren ist dies der stärkste Anstieg seit dem Jahr 2000 (+ 2,9%).

Allerdings war der Kalendereffekt im Berichtsjahr mit + 0,5%-Punkten ungewöhnlich groß; nach Ausschaltung dieses Effekts ergibt sich für das Jahr 2004 eine Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukts von rechnerisch 1,1%.

Ausschlaggebend für die Belebung des Wirtschaftswachstums im Jahr 2004 war ein Anstieg der realen Exporte, der deutlich über den realen Importzuwächsen lag. Die daraus resultierende Zunahme des realen Exportüberschusses (Außenbeitrag) führte zu einem positiven Wachstumsimpuls von 1,2%-Punkten.

Die inländische Verwendung des Bruttoinlandsprodukts nahm vergleichsweise schwach zu (+ 0,5%). Dabei haben sich die staatlichen Konsumausgaben etwas erhöht (+ 0,4%), während die privaten Konsumausgaben leicht rückläufig (- 0,3%) waren. Bei den Bruttoanlageinvestitionen war wiederum ein Rückgang zu verzeichnen, der allerdings mit 0,7% deutlich geringer ausfiel als in den drei vorangegangenen Jahren. Der Vorratsabbau fiel ebenfalls geringer aus als im Vorjahr und trug damit positiv zur Entwicklung der inländischen Verwendung bei.

Der Staatssektor wies im Jahr 2004 nach noch vorläufigen Berechnungen ein Finanzierungsdefizit von 84,5 Mrd. Euro auf; bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt in jeweiligen Preisen sind dies 3,9%. Der Referenzwert nach dem Maastrichtvertrag liegt bei 3%.

Für 2004 wird in Deutschland ein geringer Bevölkerungsrückgang erwartet

Nach einer Schätzung des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden ist die Einwohnerzahl Deutschlands 2004 leicht gesunken. Dies liegt in erster Linie daran, dass der Zuzug aus dem Ausland stark nachgelassen hat.

Zwar dürfte die Geburtenzahl 2004 nur geringfügig niedriger als 2003 (707 000) ausgefallen sein und die Anzahl der Sterbefälle (2003: 854 000) deutlich zurückgegangen sein.

2004 werden voraussichtlich insgesamt etwa 110 000 mehr Menschen gestorben sein als Kinder zur Welt kamen. Das Geburtendefizit wäre damit 2004 erheblich niedriger als 2003, als es 147 000 betragen hatte.

Allerdings hat sich 2004 auch der Wanderungsüberschuss gegenüber dem Ausland weiter abgeschwächt. 2003 waren 143 000 Personen mehr nach Deutschland zugezogen als von hier fortgezogen. 2004 dürfte dieser Wanderungssaldo nur noch etwa 70 000 bis 80 000 betragen. Damit reichen die Wanderungsgewinne nicht aus, um das Geburtendefizit auszugleichen, und die Bevölkerungszahl (Jahresende 2003: 82,532 Millionen) dürfte auf knapp 82,5 Millionen gesunken sein.