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Zweieinhalb Jahre Euro: Geringere Teuerung als zu Zeiten der DEM

Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, hat sich der Verbraucherpreisindex in Deutschland seit Einführung des Euro-Bargeldes im Januar 2002 um insgesamt 3,3% erhöht. In den zweieinhalb Jahren zuvor – den letzten der DM – stiegen die Verbraucherpreise um insgesamt 4,3%. Die noch immer weit verbreitete Auffassung, der Euro habe das Preisniveau in Deutschland nachhaltig erhöht, kann somit nicht bestätigt werden.

Besonders Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke haben sich seit Januar 2002 nur wenig verteuert (+ 1,1%), während die Preise für diese Waren in den zweieinhalb Jahren zuvor um 3,0% gestiegen waren. Viele Verbraucherinnen und Verbraucher hatten Anfang 2002 über Verteuerungen von Obst und Gemüse geklagt, denn die Preise einzelner Obst- und Gemüsesorten hatten sich seinerzeit im Vormonatsvergleich fast verdoppelt (z.B. Kopfsalat + 98,1%, Blumenkohl + 71,3%).

Bis zur Jahresmitte 2002 war aber bereits wieder eine Normalisierung des Preisniveaus zu beobachten; die Preissprünge waren witterungsbedingt, ausschlaggebend war eine in diesem Ausmaß unübliche Kältewelle in Südeuropa.

Derzeit sogar günstiger als zu DM-Zeiten sind Fleisch und Fleischwaren (- 2,9% seit Dezember 2001), die sich allerdings in der Phase vor der Euro-Einführung in Folge von BSE und Maul- und Klauenseuche deutlich verteuert (+ 9,2%) hatten. Günstiger geworden sind weiterhin Molkereiprodukte und Eier (- 1,9%) und alkoholfreie Getränke (- 1,7%). Tiefer in die Tasche greifen müssen Verbraucherinnen und Verbraucher dagegen heute beispielsweise für Bienenhonig (+ 31,5%) und Vollmilchschokolade (+ 12,1%).

Heftig verteuert haben sich seit Januar 2002 Leistungen für die Gesundheitspflege (+ 20,1%) und Tabakwaren (+ 29,2%). In beiden Fällen sind jedoch Maßnahmen des Gesetzgebers – Gesundheitsreform und Tabaksteuererhöhungen – für diese Preisentwicklung ausschlaggebend, nicht der Euro.

Auffällig – und vielfach auf einen Schlag – wurden bei der Einführung des Euro-Bargeldes Preise für bestimmte Dienstleistungen angehoben. Diese Preisschübe wurden bei einigen Dienstleistungen bis heute nicht durch in Folge geringere Preiserhöhungen kompensiert. Zum Beispiel wurden seit Januar 2002 Leistungen von Änderungsschneidern (+ 4,9%), Autowäsche (+ 6,4%) und Restaurantbesuche (+ 4,1%) überdurchschnittlich teurer.

Einen Überblick über ausgewählte Teuerungsraten zweieinhalb Jahre vor und zweieinhalb Jahre nach der Euro-Bargeldeinführung gibt die folgende Tabelle:

Produktgruppe

Die letzten zweieinhalb Jahre der DM (Teuerungsrate Juni 1999 bis Dezember 2001) in %

Die ersten zweieinhalb Jahre des Euro (Teuerungsrate Dezember 2001 bis Juni 2004) in %

Verbraucherpreisindex für Deutschland insgesamt 4,3 3,3
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke 3,0 1,1
darunter:
Brot und Getreideerzeugnisse 4,5 2,4
Fleisch, Fleischwaren 9,2 – 2,9
Molkereiprodukte und Eier 6,6 – 1,9
Zucker, Marmelade, Konfitüre, Honig, Sirup und Süßwaren 1,8 6,1
Alkoholfreie Getränke – 1,0 – 1,7
Alkoholische Getränke, Tabakwaren 4,0 17,5
darunter:
Alkoholische Getränke 1,0 3,6
Tabakwaren 6,7 29,2
Gesundheitspflege 1,9 20,1
Ausgewählte Dienstleistungen:
Chemische Reinigung 2,9 3,8
Änderungsschneiderarbeit 2,9 4,9
Reparatur von Schuhen 5,7 6,5
Autowäsche 3,9 6,4
Pkw-Wartung und Reparatur 4,5 6,2
Restaurants, Cafés, Straßenverkauf 3,7 4,1
Übernachtung mit Frühstück 2,8 5,6
Dienstleistungen von Haushaltshilfen 3,6 4,8
Eintrittskarte zum Fußballspiel 7,2 14,9
Friseurleistungen 4,6 3,9
Kinoeintritt 5,5 4,6

Importpreise Juni 2004: + 2,0% gegenüber Juni 2003

Der Index der Einfuhrpreise lag nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes im Juni 2004 um 2,0% über dem Vorjahresstand. Im Mai 2004 und im April 2004 hatten die Jahresveränderungsraten + 2,5% bzw. + 0,4% betragen. Der Einfuhrpreisindex ohne Erdöl und Mineralölerzeugnisse lag im Juni 2004 um 0,4% über dem Stand des Vorjahres.

Gegenüber Mai 2004 sank der Einfuhrpreisindex im Juni um 0,6%. Dies war der stärkste Preisrückgang gegenüber dem Vormonat seit Mai 2003 (- 1,3%). Im Monatsvergleich verbilligte sich unter anderem die Einfuhr von Tomaten (- 19,6%) sowie Eisen- und Stahlschrott (- 9,4%). Auch für Mineralölerzeugnisse fielen die Preise gegenüber dem Vormonat (- 6,4%), nachdem sie im Mai noch kräftig gestiegen waren (+ 11,3%). Dies gilt insbesondere für Motorenbenzin (- 13,5% nach + 15,5% im Vormonat). Dieselben Tendenzen waren für rohes Erdöl (- 4,9% gegenüber + 12,3% im Mai 2004) und Rohkaffee (- 3,8% nach + 10,3% im Vormonat) zu beobachten. Teurer waren gegenüber Mai 2004 dagegen u.a. Steinkohle (+ 3,8% nach + 0,3% im Vormonat), NE-Metallerze (+ 2,1% nach – 4,6% im Vormonat) und Schweinefleisch (+ 9,3% nach – 3,5% im Vormonat).

Starke Preiserhöhungen gegenüber dem Vorjahr gab es im Juni 2004 u.a. bei folgenden Importgütern: Steinkohle (+ 50,4%), Rohkupfer (+ 49,2%), NE-Metallerze (+ 44,0%), Mineralölerzeugnisse (+ 29,8%), darunter insbesondere Motorenbenzin (+ 31,8%) sowie Dieselkraftstoff und leichtes Heizöl (+ 31,7%), rohes Erdöl (+ 26,0%), Roheisen, Roh- und Walzstahl sowie Ferrolegierungen (+ 24,2%), darunter insbesondere Ferrolegierungen (+ 62,7%), Beton-, Stab- und Flachstahl (+ 39,7%) sowie Eisen- und Stahlschrott (+ 29,7%). Auch Rindfleisch (+ 20,6%), Schweinefleisch (+ 14,0%), Eisenerze (+ 12,6%), Rohkaffee (+ 12,5%) sowie Holz- und Zellstoff (+ 9,3%) wurden teurer. Billiger als vor einem Jahr waren dagegen u.a. Tomaten (- 27,1%), Erdgas (- 12,9%) und Geflügel (- 7,7%).

Der Index der Ausfuhrpreise ist im Juni 2004 gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,8% gestiegen. Im Mai hatte die Jahresveränderungsrate ebenfalls + 0,8% betragen, im April 2004 hatten sich die Ausfuhren um 0,2% verteuert. Gegenüber Mai 2004 fielen die Ausfuhrpreise um 0,2%.

Seegüterumschlag erreicht 2003 mit fast 255 Mill. t einen Rekord

Nachdem sich in den beiden Vorjahren der Güterumschlag deutscher Seehäfen nur geringfügig erhöht hatte, gab es 2003 mit einer Zunahme um 3,4% wieder einen nennenswerten Anstieg der umgeschlagenen Gütermenge. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurde dabei mit einem Güterumschlag von fast 255 Mill. t ein neuer Rekord erzielt. Damit hat in den letzten zehn Jahren die Menge der in deutschen Seehäfen umgeschlagenen Güter um insgesamt knapp 71 Mill. t oder ca. 38% zugenommen.

Am positivsten hat sich 2003 der Umschlag mit Containern entwickelt: Er erhöhte sich von 72,2 Mill. t im Jahr 2002 um 9,2% auf nunmehr 78,9 Mill. t. Der Anteil der Containerladungen am Gesamtumschlag liegt jetzt bei über 31%, vor zehn Jahren betrug er erst gut 19%.

Bei den Fahrtgebieten weisen Australien und Ozeanien 2003 mit einer Zunahme von knapp 30% gegenüber 2002 die größte Steigerung auf, gefolgt von Asien mit etwas über 11%, Mittel- und Südamerika mit gut 10% und Europa mit etwas über 3%. Verglichen mit 1999 erreicht Australien damit aber immer noch einen um gut 8% niedrigeren Seegüterumschlag, der Lateinamerikas liegt um etwa 5% höher als vor fünf Jahren, der Asiens um 43% und der Europas 13% höher.

Für einzelne Staaten zeigen sich allerdings stark gegenläufige Entwicklungen: So ist für das Vereinigte Königreich von 2002 auf 2003 ein Rückgang beim Seegüterumschlag von knapp 9% festzustellen, dagegen verzeichnet Russland eine Zunahme um gut 8%, Polen sogar um knapp 25%. Auch im Vergleich 1999 bis 2003 weisen diese beiden Staaten stark überdurchschnittliche Zuwächse auf, Polen um über 75%, Russland sogar um über 200%, während sich mit dem Vereinigten Königreich ein Rückgang um über 20% ergibt. Bezogen auf die ganze Welt hat sich der Güterumschlag deutscher Seehäfen 1999 bis 2003 um knapp 14% erhöht.

Differenziert nach Gütern sind die größten Zuwächse gegenüber 2002 bei den Düngemitteln (+ 12,8%) und den festen mineralischen Brennstoffen wie Stein- oder Braunkohle (+ 7,9%) festzustellen. Nennenswerte Rückgänge zeigen sich mit einem Minus von knapp 3% bei Eisen, Stahl und NE-Metallen und bei Steinen und Erden (einschließlich Baustoffen) mit einer Abnahme von 2%. Leicht rückläufig (- 0,5%) war auch der Seegüterumschlag mit Erdöl, Mineralölerzeugnissen und Gasen. Letztere stellen mit einem Anteil von gut 22% zwar immer noch die wichtigste Gütergruppe dar, vor fünf Jahren lag dieser Anteil aber noch bei knapp 27%. Seit 1999 hat sich der Umschlag von Düngemitteln um knapp 7% erhöht, der von Eisen, Stahl und NE-Metallen um gut 8%. Um knapp 9% rückläufig war dagegen der Seegüterumschlag von Steinen und Erden.

Wie schon in den Vorjahren nimmt Hamburg auch 2003 den absoluten Spitzenplatz unter den deutschen Seehäfen ein. Mit gut 93,6 Mill. t wird ein gutes Drittel aller Güter in diesem Hafen umgeschlagen. Die Zunahme gegenüber 2002 liegt mit fast 8% mehr als doppelt so hoch wie das durchschnittliche Wachstum und übertrifft auch das der Bremischen Häfen, die mit 42,5 Mill. t und einem Plus von 5% den zweiten Platz unter den deutschen Seehäfen belegen. Die dritte Stelle nimmt mit 39,4 Mill. t und einem Zuwachs von 1,6% Wilhelmshaven ein.

In Deutschland ist man länger erwerbslos als in anderen Ländern

Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, war in Deutschland im Jahr 2003 genau die Hälfte der Erwerbslosen schon länger als ein Jahr auf Arbeitsuche. Damit war der Anteil sog. Langzeiterwerbsloser in Deutschland deutlich höher als in den meisten anderen Ländern der Europäischen Union (EU). Im Durchschnitt der 25 EU-Länder waren 44,9% der Erwerbslosen schon über zwölf Monate auf der Suche nach bezahlter Arbeit. Dies geht aus den Ergebnissen der europäischen Arbeitskräfteerhebung hervor, die in allen Mitgliedstaaten der EU durchgeführt wird.

Im Vergleich der EU-Mitgliedstaaten schneiden die skandinavischen Länder am besten ab: 16,1% der schwedischen Erwerbslosen mussten zum Zeitpunkt der Befragung schon länger als ein Jahr nach einem Job suchen, nicht viel mehr waren es in Dänemark (19,9%) und Finnland (21,3%). Größer als in Deutschland war der Anteil der Langzeiterwerbslosen in einigen süd- und osteuropäischen Ländern: Fast zwei Drittel (66,1%) der slowakischen Erwerbslosen waren 2003 seit über zwölf Monaten ohne bezahlte Arbeit. In Italien (58,1%), Slowenien (56,6%), Griechenland (56,3%) und Polen (55,0%) traf dies auf über die Hälfte der Erwerbslosen zu.

Interessant ist in diesem Zusammenhang der Blick über Europa hinaus: In den USA waren nach Daten der Organisation für ökonomische Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) im Jahr 2003 lediglich 11,8% der Erwerbslosen seit über zwölf Monaten auf Arbeitssuche.

Langzeiterwerbslosigkeit betrifft am stärksten ältere Personen: Waren in Deutschland 2003 24,6% der 15- bis 24-jährigen Erwerbslosen seit über einem Jahr auf Arbeitssuche, so traf dies auf 63,6% der 50- bis 64-jährigen Erwerbslosen zu. Vergleichbare Muster finden sich in fast allen Mitgliedstaaten, für die diese Daten vorliegen. Lediglich in Italien war Langzeiterwerbslosigkeit unter jüngeren Erwerbspersonen (54%) fast genauso stark verbreitet wie unter älteren Arbeitsuchenden (55,1%).

Die Arbeitskräfteerhebung misst Erwerbstätigkeit nach dem Konzept der internationalen Arbeitsorganisation (ILO), welches auf Grund seiner großen Verbreitung und seiner Unabhängigkeit von nationalen Regelungen besonders gut für internationale Vergleiche der Erwerbsbeteiligung geeignet ist. Daten nach dem ILO-Konzept stehen in Deutschland bisher nur jährlich zur Verfügung. Mit Einführung der neuen monatlichen Erwerbsstatistik, für die monatlich 30.000 Personen im erwerbsfähigen Alter in einer Telefonstichprobe befragt werden, wird das Statistische Bundesamt ab 2005 hochaktuell monatlich international vergleichbare Daten zur Erwerbslosigkeit und Erwerbstätigkeit veröffentlichen können.

Deutsche Ausfuhren Mai 2004: + 11,8% zum Vorjahr

Wie das Statistische Bundesamt anhand vorläufiger Ergebnisse mitteilt, wurden im Mai 2004 von Deutschland Waren im Wert von 60,8 Mrd. Euro ausgeführt und Waren im Wert von 46,7 Mrd. Euro eingeführt. Die deutschen Ausfuhren lagen damit im Mai 2004 um 11,8% und die Einfuhren um 6,1% höher als im Mai 2003. Saisonbereinigt haben die Ausfuhren gegenüber April 2004 um 3,9% und die Einfuhren um 3,4% zugenommen.

Die Außenhandelsbilanz schloss im Mai 2004 mit einem Überschuss von 14,2 Mrd. Euro ab. Im Mai 2003 hatte dieser Überschuss 10,4 Mrd. Euro betragen. Der Überschuss beim Export ist also erneut angestiegen.


Grenzüberschreitende Transaktionen
Mrd. Euro
Tatbestand Mai Januar bis
Mai
April Mai Januar
bis
Mai
2004 2003
1   Ausfuhr insgesamt 60,8 299,8 61,7 54,4 271,8
2   Einfuhr insgesamt 46,7 230,2 47,5 44,0 222,0
Saldo der          
3   Handelsbilanz
     (1-2)
+ 14,2 + 69,6 + 14,3 + 10,4 + 49,8
4   Dienstleistungs-
     bilanz
– 2,2 – 14,2 – 3,1 – 2,8 – 13,4
5   Erwerbs- und
     Vermögensein-
     kommen

– 0,1

– 3,2

+ 0,8

– 1,4

– 6,4

6   Unentgeltlichen
     Leistungen
– 2,3 – 9,6 – 1,7 – 2,5 – 11,0
7   Ergänzungen zum
     Warenverkehr
– 0,9 – 2,9 – 0,5 – 0,5 – 3,4
8   Leistungsbilanz
     (3+4+5+6+7)
+ 8,8 + 39,8 + 9,7 + 3,2 + 15,6
Differenz in den Summen durch Runden der Zahlen


Unter Berücksichtigung der Salden für Ergänzungen zum Warenverkehr (- 0,9 Mrd. Euro), Dienstleistungen (- 2,2 Mrd. Euro), Erwerbs- und Vermögenseinkommen (- 0,1 Mrd. Euro) sowie laufende Übertragungen (- 2,3 Mrd. Euro) schloss – nach vorläufigen Berechnungen der Deutschen Bundesbank – die Leistungsbilanz im Mai 2004 mit einem Überschuss von 8,8 Mrd. Euro ab. Im Mai 2003 hatte die deutsche Leistungsbilanz einen Aktivsaldo von 3,2 Mrd. Euro ausgewiesen.


Ländergruppen
Tatbestand Mai
2004
Januar
bis
Mai
2004
Veränderung gegen
Mai
2003
Januar
bis
Mai
2003
Mrd. Euro %
Ausfuhr insgesamt 60,8 299,8 + 11,8 + 10,3
darunter:        
EU-Länder *) 39,0 192,5 + 13,7 + 10,2
   Eurozone 26,3 130,0 + 13,9 + 9,7
   Nicht Eurozone 12,6 62,5 + 13,4 + 11,1
Drittländer 21,8 107,2 + 8,5 + 10,5
Einfuhr insgesamt 46,7 230,2 + 6,1 + 3,7
darunter:        
EU-Länder *) 30,4 152,8 + 6,3 + 5,5
   Eurozone 21,7 105,8 + 9,7 + 6,4
   Nicht Eurozone 8,8 47,1 – 1,3 + 3,4
Drittländer 16,2 77,3 + 5,7 + 0,3
*) Einschl. der zum 1. Mai 2004 beigetretenen Länder


In die Mitgliedstaaten der Europäischen Union wurden im Mai 2004 Waren im Wert von 39,0 Mrd. Euro versandt und Waren im Wert von 30,4 Mrd. Euro von dort bezogen. Gegenüber Mai 2003 erhöhten sich die Versendungen in die EU-Länder um 13,7% und die Eingänge aus diesen Ländern um 6,3%. In die Länder der Eurozone wurden im Mai 2004 Waren im Wert von 26,3 Mrd. Euro geliefert und Waren im Wert von 21,7 Mrd. Euro aus diesen Ländern bezogen. Gegenüber Mai 2003 waren die Versendungen in die Länder der Eurozone um 13,9% und die Eingänge aus diesen Ländern um 9,7% höher. In die EU-Länder, die nicht der Eurozone angehören, wurden im Mai 2004 Waren im Wert von 12,6 Mrd. Euro (+ 13,4%) geliefert und Waren im Wert von 8,8 Mrd. Euro (- 1,3%) von dort bezogen.

In die Länder außerhalb der Europäischen Union (Drittländer) wurden im Mai 2004 Waren im Wert von 21,8 Mrd. Euro exportiert und Waren im Wert von 16,2 Mrd. Euro aus diesen Ländern importiert. Gegenüber Mai 2003 stiegen damit die Exporte in die Drittländer um 8,5% und die Importe von dort um 5,7%.


Revidierte Ausfuhrergebnisse
von Januar bis Dezember 2003
Monat Ausfuhr Einfuhr Ausfuhr-
überschuss
Mrd. Euro
Januar 53,5 44,4 9,1
Februar 54,0 43,1 10,9
März 56,0 46,1 9,9
April 53,9 44,5 9,4
Mai 54,4 44,0 10,4
Juni 54,2 43,7 10,5
Juli 58,0 43,6 14,4
August 49,9 39,3 10,6
September 58,4 43,9 14,5
Oktober 58,4 47,3 11,1
November 58,8 48,2 10,6
Dezember 54,7 44,0 10,7
Januar /Dezember 664,2 532,0 132,2
Nachrichtlich:      
Ergebnis vor Revision 661,6 532,0 129,6


Beim Vorjahresvergleich ist zu beachten, dass die Ausfuhrergebnisse für 2003 leicht revidiert wurden.

169 000 weniger Erwerbstätige im April 2004 als ein Jahr zuvor

Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes hatten im April 2004 rund 38,0 Mill. Erwerbstätige ihren Arbeitsort in Deutschland. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat reduzierte sich die Erwerbstätigkeit um 169 000 Personen. Wie bereits im März 2004 lag die Erwerbstätigkeit im April 2004 damit um 0,4% unter dem entsprechenden Vorjahresergebnis.

Im Zuge der Frühjahrsbelebung hat sich die Zahl der Erwerbstätigen von März bis April 2004 um 189 000 Personen erhöht. Allerdings fiel der saisonal übliche Anstieg der Erwerbstätigkeit im April dieses Jahres etwas schwächer aus als in den Vorjahren. Im Durchschnitt der vergangenen drei Jahre war die Anzahl der Erwerbstätigen um 210 000 Personen vom März zum jeweiligen April angestiegen.

Erwerbstätige mit Arbeitsort in Deutschland
Originalwerte
Jahr/Monat Personen Veränderung gegenüber
dem Vorjahr/
Vorjahresmonat
Veränderung gegenüber
dem Vormonat
1 000 % 1 000 %
Jahresdurchschnitt
1999 38 071 455 1,2 X X
2000 38 748 677 1,8 X X
2001 38 911 163 0,4 X X
2002 38 671 – 240 – 0,6 X X
2003 38 246 – 425 – 1,1 X X
Monatsdurchschnitt
2003 April 38 137 – 562 – 1,5 207 0,5
Mai 38 221 – 535 – 1,4 84 0,2
Juni 38 298 – 428 – 1,1 77 0,2
Juli 38 283 – 398 – 1,0 – 15 0,0
August 38 322 – 383 – 1,0 39 0,1
September 38 517 – 351 – 0,9 195 0,5
Oktober 38 621 – 305 – 0,8 104 0,3
November 38 606 – 236 – 0,6 – 15 0,0
Dezember 38 455 – 175 – 0,5 – 151 – 0,4
2004 Januar 37 660 – 134 – 0,4 – 795 – 2,1
Februar 37 644 – 131 – 0,3 – 16 0,0
März 37 779 – 151 – 0,4 135 0,4
April 37 968 – 169 – 0,4 189 0,5

Saisonbereinigt, das heißt nach rechnerischer Ausschaltung der jahreszeitlich bedingten Schwankungen, waren im April 2004 in Deutschland 28 000 Personen weniger erwerbstätig als einen Monat zuvor, nach einem Minus von 34 000 Personen im März 2004 und 23 000 weniger Personen im Februar 2004. Damit hat sich der Rückgang der Erwerbstätigkeit im Vormonatsvergleich seit Jahresanfang erstmals abgeflacht, nachdem der saisonbereinigte Rückgang der Erwerbstätigen sich zunächst erhöht hatte.

Saisonbereinigte Werte
Monat Personen Veränderung
gegenüber dem
Vormonat
1 000
Monatsdurchschnitt
2003 April 38 264 – 10
Mai 38 243 – 21
Juni 38 266 23
Juli 38 263 – 3
August 38 230 – 33
September 38 211 – 19
Oktober 38 210 – 1
November 38 201 – 9
Dezember 38 197 – 4
2004 Januar 38 179 – 18
Februar 38 156 – 23
März 38 122 – 34
April 38 094 – 28
1) Census-X-12-Arima-Verfahren.

Öffentliche Haushalte 1. Quartal 2004: + 1,0% Ausgaben; – 0,7% Einnahmen

Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, stiegen die Ausgaben der öffentlichen Haushalte (Bund, Sondervermögen des Bundes, Länder, Gemeinden und Sozialversicherung) nach dem Ergebnis der Kassenstatistik im ersten Quartal 2004 gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal um 1,0% auf 263,2 Mrd. Euro.

Die Einnahmen gingen dagegen um 0,7% auf knapp 204 Mrd. Euro zurück. Aus der Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben (einschl. interner Verrechnungen) ergibt sich ein Finanzierungsdefizit in Abgrenzung der Finanzstatistik von 59,0 Mrd. Euro. Es war damit 3,7 Mrd. Euro höher als im ersten Quartal 2003.

Zu dem Ausgabenplus der öffentlichen Haushalte im ersten Quartal 2004 trugen in erster Linie höhere Ausgaben für Sozialleistungen (+ 2,5% auf 94,4 Mrd. Euro) und für Zinsen (+ 6,7% auf 25,5 Mrd. Euro) bei. Die Ausgaben für das Personal im öffentlichen Dienst stiegen um 1,1% auf 48,1 Mrd. Euro. Rückläufig waren im ersten Vierteljahr die laufenden Sachausgaben (– 2,2 % auf 51,1 Mrd. Euro) und die Ausgaben für Baumaßnahmen (– 1,0% auf 4,1 Mrd. Euro).

Auf der Einnahmenseite der öffentlichen Haushalte sanken die Gebühreneinnahmen (– 1,0% auf 5,6 Mrd. Euro), die Einnahmen aus wirtschaftlicher Tätigkeit (– 2,3% auf 3,1 Mrd. Euro) und aus der Veräußerung von Beteiligungen (– 11,1% auf knapp 0,5 Mrd. Euro). Die Steuereinnahmen (einschl. steuerähnliche Abgaben) legten dagegen um 0,4% auf 183,4 Mrd. Euro zu.

Der Stand der Schulden, die die öffentlichen Haushalte am Kreditmarkt haben, erhöhte sich bis zum Ende des ersten Quartals 2004 auf 1 350,8 Mrd. Euro. Daneben nahmen die öffentlichen Haushalte noch kurzfristige Verbindlichkeiten zur Überbrückung vorübergehender Liquiditätsengpässe (Kassenverstärkungskredite) von 47,9 Mrd. Euro auf ? gut ein Drittel mehr als am Jahresende 2003.

Bei der Interpretation der Ergebnisse für die öffentlichen Haushalte im ersten Quartal 2004 ist zu berücksichtigen, dass hieraus wegen der starken unterjährigen Schwankungen bei den Ausgaben und Einnahmen noch keine Rückschlüsse auf das Jahresergebnis gezogen werden können.