Schlagwort-Archive: Energie

Kommunen und Stadtwerke wieder als Energieversorger angesagt

Die Energieversorgung muss grundlegend modernisiert und die Effizienz massiv erhöht werden. Das sagte Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen bei der Eröffnung der Konferenz „Vision 2050 – Perspektiven für Stadtwerke im Energiemarkt“ in Berlin. „Der Übergang in das Zeitalter der erneuerbaren Energien verlangt einen Umbau der Energiestrukturen in Deutschland. Bis zum Jahr 2050 muss es gelingen, den Treibhausgas-Ausstoß in Deutschland um mindestens 80 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren. Kommunen und Stadtwerke sind bei dieser Mammutaufgabe unverzichtbare Partner“, so Röttgen. Während im letzten Jahrzehnt des vergangenen Jahrhunderts die Privatisierung, die im wesentlichen zum Verkauf zahlloser Stadtwerke an wenige Konzerne führte — mit den Folgen, dass der weitgehend regional monopolisierte Markt den Konzernen Traumrenditen einbrachte, geht es jetzt wieder zurück:  „Die Energieversorgung der Zukunft wird deutlich dezentraler sein als bisher“, betonte VKU-Präsident Stephan Weil. Dafür planten die Stadtwerke kurz- und mittelfristig Investitionen in neue Kraftwerkskapazitäten von 12,5 Milliarden Euro.

Der unausweichliche Strukturwandel, so die Bundesregierung, biete für kommunale Energieversorger die Chance, ihre Rolle neu zu definieren, neue Geschäftsfelder zu identifizieren und sich im Wettbewerb zu positionieren. Da Stadtwerke auch und heute vor allem defizitäre Aufgaben wie Bibliotheken, öffentlicher Nahverkehr oder Verwaltung von öffentlichen Anlagen  erbringen, wird sich ein wettbewerbliches Handeln schwer messen lassen (sofern es überhaupt Wettbewerb gibt: Im Gasmarkt, so der BGH 2010, fehlt der Wettbewerb praktisch vollständig).

Röttgen: „Die Bundesregierung wird in dem für Herbst vorgesehenen Energiekonzept 2050 eine energie-, klima- und wirtschaftspolitische Vision vorlegen, die auf die massive Steigerung der Energieeffizienz und den Ausbau der erneuerbaren Energien setzt, den Strukturwandel zu einer modernen Energiewirtschaft bewirkt und Planungssicherheit schafft. Klimaschutz, eine sichere Energieversorgung zu fairen Preisen, wirtschaftlicher Erfolg, Wachstums- und Beschäftigungssicherung gehen dabei Hand in Hand.“

„Die Rolle der kommunalen Stadtwerke für mehr Wettbewerb im Energiemarkt und den Ausbau erneuerbarer Energien sowie den Einsatz der hocheffizienten Kraft-Wärme-Kopplung muss durch das Energiekonzept der Bundesregierung nachhaltig gestärkt werden“, forderte Weil. Laut einer aktuellen, vom VKU bei TNS Emnid in Auftrag gegebenen Studie können sich die Stadtwerke auf einen breiten Rückhalt in der Bevölkerung stützen: 84 Prozent der Bevölkerung wollen, dass die Stadtwerke eine wichtigere Rolle auf dem Energiemarkt spielen. Weil appellierte an die Politik, „dass es nicht bereits im Vorfeld eines Energiekonzeptes zu Festlegungen über die künftige Energiepolitik kommen darf. Solche Vorfestlegungen würden die Eckpfeiler eines Energiekonzeptes nachhaltig beeinflussen.“

Bei der gemeinsam vom Bundesumweltministerium und vom VKU organisierten Konferenz trafen sich Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, um über die innerhalb der kommenden vier Jahrzehnte erforderlichen Entwicklungsperspektiven zu diskutieren. Rahmenbedingungen für die Modernisierung des Energiemarkts, Handlungsperspektiven sowie wirtschaftliche Chancen für Stadtwerke in der Zukunft standen dabei im Vordergrund. Fragen des Wettbewerbs, der Regulierung und des Klimaschutzes in einem Markt, der mehr und mehr europäische Dimensionen haben wird, wurden ebenso erörtert wie der Aufbau so genannter Smart Grids.

Für den zügigen Umbau der Verteilnetze zu solchen intelligenten Netzen sind einige Veränderungen nötig. So müssen die dezentralen Erzeuger mit ihren häufig fluktuierenden Einspeisungen mit lokalen Verbrauchern und dezentralen Energiespeichern durch moderne Informations- und Kommunikationstechnologie intelligent vernetzt werden. Das setzt leistungsfähige Partner mit einem starken regionalen Bezug voraus – die Stadtwerke eben. Auch bei einer steigenden Zahl dezentraler Erzeugungsanlagen und den hohen Schwankungen bei der Erzeugung durch die erneuerbaren Energien muss das System stabil bleiben. Dafür sind in den kommenden Jahren milliardenschwere Investitionen in seinen Aus- und Umbau notwendig. Diese müssen auch ordnungspolitisch flankiert werden – unter anderem durch eine innovative Regulierung für intelligente Netze.

Vorbereitungen für ein neues Energieforschungsprogramm

Auf Einladung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie kamen am 26. Mai 2009 in Berlin rund 200 Entscheidungsträger aus Wirtschaft und Wissenschaft zusammen,um über die künftigen energieforschungspolitischen Ziele, Strategien und Maßnahmen zu diskutieren.

Im Zentrum der Konferenz „Energietechnologien 2050 – Neue Akzente für Forschung und Entwicklung“ standen die Ergebnisse einer gleichnamigen Studie zu den Energietechnologien der Zukunft, die das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie beim Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung in Auftrag gegeben hat.

Darüber hinaus stellte die Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren stellte die Einschätzungen und Empfehlungen für die künftige staatliche Forschungsförderung im Energiebereich vor. Die Teilnehmer waren sich einig über die zentrale Bedeutung neuer innovativer Energietechnologien für die zukünftige Energieversorgung in Deutschland und der Welt.

Exportinitiative Energieeffizienz

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) hat – neben der Exportinitiative Erneuerbare Energien – nunmehr auch eine Exportinitiative Energieeffizienz ins Leben gerufen. Die Exportinitiative Energieeffizienz unterstützt deutsche Unternehmen bei der Vermarktung ihrer energiesparenden oder energieeffizienten Produkte bzw. Dienstleistungen im Bereich Energieeffizienz, auf ausländischen Märkten.

Weltweit sind die Energieeinsparpotentiale durch Einsatz innovativer Techniken in allen Anwendungsbereichen enorm. Durch ständig steigende Energiekosten gewinnt das Thema Energieeffizienz auch international zunehmend an Bedeutung.

Der Bundesminister für Wirtschaft und Technologie Michael Glos: „In der Exportinitiative werden wir mit den daran teilnehmenden Unternehmen dafür sorgen, dass deutsche Produkt- und Markennamen in vielen Zielländern zum Synonym für Energieeffizienz und Qualität werden.“

Deutschland genießt in vielen Ländern in Bezug auf qualitativ hochwertige
technische Produkte und Umsetzungs-Know-how, insbesondere auch im Themenfeld Energieeffizienz, einen hervorragenden Ruf. Dies eröffnet Exportchancen für
deutsche Unternehmen.

Die Aktivitäten der Exportinitiative Energieeffizienz sollen die ausgewählten Unternehmen sowohl bei der Erschließung der großen, strategischen Industrie- und Wachstumsmärkte als auch beim Aufbau, der Ausweitung und langfristigen Stabilisierung ihrer Exporttätigkeit unterstützen.

Erste Projekte laufen derzeit gerade an. Zielländer sind Frankreich, Irland, die Niederlande, das Baltikum Spanien, Ungarn, Rumänien, China/Shanghai, Hongkong, Taiwan und Kanada. In diese Länder werden im 4. Quartal des Jahres so genannte „Geschäftsreisen“ stattfinden. Die teilnehmenden Unternehmen werden dabei zunächst im Rahmen einer eintägigen Veranstaltung vorgestellt werden. Im Anschluss sorgen die durchführenden Auslandshandelskammern (AHKs) im jeweiligen Land für direkte Kontakte zu interessierten Bedarfsträgern bzw. zu Unternehmen, die an der Vermarktung der Produkte oder Dienstleistungen interessiert sind. Teilnehmende deutsche Unternehmen tragen lediglich ihre Reisekosten selbst.


Anmeldungen nehmen ab sofort die durchführenden AHKs) direkt, ihre jeweiligen Vertreter in Deutschland bzw. die ECOFYS Germany GmbH, Stralauer Platz 34, 10243 Berlin unter Tel: 030 – 2977 3579 – 0, Fax: 030 – 2977 3579 – 99 oder per E-Mail unter
info@ecofys.de entgegen.