Schlagwort-Archive: Polen

Polen — Überblick

Lage
Zentraleuropa, zwischen und den Karpaten und der Ostsee
Fläche
gesamt: 312 677 qkm
Land
304 460 qkm
Wasser
8 217 qkm
Landesgrenzen
gesamt: 2 888 km
Grenzstaaten
Belarus 605 km, Tschechien 658 km, Deutschland 456 km, Litauen 91 km, Russland (Kaliningrader Exklave) 206 km, Slowakia 444 km, Ukraine 428 km Küste 491 km

Daten des Statistischen Bundesamtes

bild
Bevölkerung 38,6 Mill. 2001
Fläche 312685 qkm 2001
Bevölkerungsdichte 123 Einw. je qkm 2001
Arbeitslosenquote 16,1 % 2000
Bruttoinlandsprodukt (BIP) 157750 Mill.US-$ 2000
Jährliches BIP-Wachstum (real) 4,0 % 2000
BIP je Einwohner (real) 4231 US-$ 2000
Inflationsrate 5,5 % 2001
Importe 48970 Mill.US-$ 2000
Exporte 31684 Mill.US-$ 2000
Saldo der Im- und Exporte -17286 Mill.US-$ 2000
PKW-Dichte 272 je 1000 Einw. 2001
Personal-Computer 86 je 1000 Einw. 2001

Einwohner
38 646 023 (geschätzt 2000)
Hauptstadt
Warschau (1 638 300 EW)
Klima
Der Süden und der Osten des Landes weisen kontinentales Klima mit kalten, trockenen Wintern und warmen Sommern auf. Im Nordwesten bewirken gemäßigte Seewinde und westliche Winde, daß die Sommer kühler und die Winter milder und feuchter sind.

9,7 Milliarden Euro Beihilfen für Polen genehmigt

Beihilfen im Wert von 9,7 Milliarden Euro, umgerechnet 37 Milliarden PNL aus dem Europäischen Sozial Fond wurden für Polen gebilligt. Diese Mittel sollen in Polen durch das Programm „Human Capital“ eingesetzt werden, um mehr Arbeitsplätze zu schaffen und die Attraktivität der Stellen zu verbessern.

Die Gesamtsumme von fast 11,5 Milliarden Euro, macht nicht nur den höchsten Ateil unter den Mitgliedsstaaten für die Finanzperiode 2007 – 2013 aus, sie finanziert auch das bislang ehrgeizigste Programm in der Geschichte des ESF.

Der EU-Kommissar für Beschäftigung, soziale Angelegenheiten und Chancengleichheit Vladimír Špidla unterstrich bei der Vertragsunterzeichnung am 27. September in Brüssel, dass das polnische Programm eine strategische Antwort angesichts der zahlreichen Herausforderungen, welcher sich Polen stellen muss, sei. Mitunter zählen Armut, Arbeitslosigkeit, soziale Ausgrenzung und eine ausgeprägte regionale Disparität zu den aktuell größten Herausforderungen Polens„ Die Hauptaufgabe ist jetzt, diese ehrgeizige Strategie in die Tat umzusetzen, damit die Bürger im Alltag davon profitieren“, so der Kommissar. „Ich bin überzeugt, dass Polen dabei Erfolg haben wird.“

Das polnische Programm hat sechs Prioritäten: die Personen beim Einstieg in den Arbeitsmarkt zu unterstützen und ihre Qualifikationen zu verbessern, damit sie leichter eine Anstellung finden, die soziale Ausgrenzung zu bekämpfen, den polnischen Unternehmen zu helfen sich besser auf sich ändernde Umstände einzustellen, Neuerungen in das Ausbildungssystem einzuführen, um den Anforderungen des Arbeitsmarktes besser zu entsprechen, eine qualitative Verbesserung des Öffentlichen Dienstes, und die Minderung regionaler Disparitäten, durch Verbesserung der Qualifikationen der Menschen in strukturschwachen Regionen.

JASPERS-Regionalbüro in Warschau eröffnet

Die EU-Kommissarin für Regionalpolitik, Danuta Hübner, eröffnete am 12. Januar gemeinsam mit Philippe Maystadt, Präsident der Europäischen Investitionsbank (EIB), und Horst Reichenbach, Generalsekretär der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE), das neue JASPERS-Regionalbüro in Warschau. JASPERS („Joint Assistance to Support Projects in European Regions“) steht für eine neue Partnerschaft zwischen der Europäischen Kommission und den zwei Banken im Hinblick auf die Unterstützung der mittel- und osteuropäischen Mitgliedstaaten bei der Entwicklung hochwertiger Projekte, welche mit Mitteln aus den Strukturfonds und dem Kohäsionsfonds der EU realisiert werden sollen.

EU-Kommissarin Hübner sagte bei ihrer Eröffnungsansprache: „Die Mitgliedstaaten und die Regionen werden in den kommenden Jahren ein europäisches Investitionsprogramm von bisher ungekanntem Umfang umsetzen. Hier bietet sich eine hervorragende Gelegenheit zur Ankurbelung von Wachstum, Schaffung von Arbeitsplätzen und Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit in der gesamten Union. Wir stehen aber auch vor einer großen Herausforderung. Mithilfe der JASPERS-Initiative und durch die Zusammenlegung der Ressourcen und Erfahrungen der Europäischen Kommission, der EIB und der EBWE können wir den staatlichen Stellen sicherlich große Hilfe bei der Entwicklung von Großprojekten höchster Qualität leisten.“

EIB-Präsident Philippe Maystadt erklärte: „Die Unterstützung von Projekten in Regionen mit Entwicklungsrückstand ist das vorrangige Anliegen der EIB seit ihrer Gründung im Jahre 1958. In den fast fünfzig Jahren ihrer Tätigkeit zugunsten einer ausgewogenen Entwicklung der Union hat die EIB wertvolle Kenntnisse und Erfahrungen mit Projektfinanzierungen im Einklang mit der EU-Regionalpolitik gesammelt. Ich bin hoch erfreut, dass die Bank durch die JASPERS-Initiative eine weitere Möglichkeit erhält, ihr Fachwissen gemeinsam mit der Kommission und der EBWE zum Nutzen der in den Jahren 2004 und 2007 beigetretenen EU-Mitgliedstaaten einzusetzen.“

EBWE-Generalsekretär Horst Reichenbach sagte: „Die EBWE ist seit 1991 in Polen und den baltischen Staaten tätig und hat seit dem Start der JASPERS-Initiative im Jahr 2006 Mitarbeiter ihres in Warschau ansässigen Infrastruktur-Teams bereitgestellt. Bei ihrem Beitrag zu JASPERS legt die EBWE den Schwerpunkt auf Bereiche, in denen sie über spezielles Wissen verfügt, wie z. B. kommunale Infrastruktur, Energieeffizienz und erneuerbare Energiequellen sowie Public-Private-Partnership-Projekte. Ich denke, dass das JASPERS-Regionalbüro in Warschau die Möglichkeit, den EU-Finanzhilfeempfängern in Polen und den baltischen Staaten vor Ort zu helfen, wesentlich verbessern wird.“

Die Eröffnung des Warschauer Büros beruht darauf, dass die neue Einrichtung wohl am effizientesten arbeitet, wenn ihre Mitarbeiter in der Nähe der für die tägliche Verwaltung der europäischen Programme und Projekte zuständigen Behörden angesiedelt sind. Das Warschauer Regionalbüro ist das erste von drei JASPERS-Regionalbüros, die in Mittel- und Osteuropa eingerichtet werden sollen. Die anderen Büros sind für Wien und Bukarest geplant und sollen in den nächsten Monaten eröffnet werden.
Das JASPERS-Regionalbüro in Warschau wird Fachleute verschiedener Bereiche beschäftigen – Ingenieure, Wirtschaftswissenschaftler und Finanzexperten sowie Hilfspersonal –, die die Behörden in Polen, Estland, Lettland und Litauen bei der Vorbereitung größerer Investitionsvorhaben unterstützen werden, welche ab Januar 2007 Finanzmittel der Europäischen Union erhalten. Für den Zeitraum 2007-2013 stehen Polen bis zu 67,3 Mrd. EUR, Estland 3,5 Mrd. EUR, Lettland 4,6 Mrd. EUR und Litauen 6,9 Mrd. EUR aus den EU-Fonds zu.

Das Team wird durch Sachverständige der Europäischen Kommission, der EIB und der EBWE verstärkt. Die Fachkräfte im Warschauer Büro haben bereits mit der Ausarbeitung von Aktionsplänen begonnen, die gemeinsam mit den nationalen Behörden abgestimmt werden und zahlreiche Investitionsprojekte in verschiedenen Bereichen (z. B. Straßen- und Schienenverkehr, Umwelt, öffentlicher Nahverkehr und Energie) umfassen. Das Expertenteam wird außerdem Beratung zu Finanzierungsmechanismen, wie z. B. Public-Private-Partnerships, leisten.

Die Unterstützung im Rahmen der JASPERS-Initiative ist kostenlos und beruht auf der Bereitstellung von personellen Ressourcen der EIB und der EBWE in Kombination mit finanziellen Ressourcen der Europäischen Kommission aus den Haushaltsmitteln für technische Hilfe.

Weitere Informationen über die Europäische Regionalpolitik finden Sie auf der Website der Kommission.

Joint Venture der Verlage Burda und Hachette in Polen genehmigt

Die Europäische Kommission hat die geplante Gründung eines Joint Venture des deutschen Burda-Verlags und des französischen Hachette-Verlags im Rahmen der EU-Fusionskontrollverordnung genehmigt. Nach dem angemeldeten Zusammenschluss werden Burda und Hachette ihre Tätigkeiten auf dem Zeitschriftenmarkt in Polen zusammenlegen. Die Kommission ist zu dem Schluss gekommen, dass die Gründung des Joint Venture den wirksamen Wettbewerb weder im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) insgesamt noch in einem erheblichen Teil davon beeinträchtigen wird.

Der Burda-Verlag gibt in Polen, Russland, in der Ukraine, in der Tschechischen Republik, Rumänien und Kasachstan über angeschlossene Unternehmen Zeitschriften heraus. Das Unternehmen gehört zum deutschen Medienkonzern Hubert Burda Media, der weltweit in den Bereichen Kommunikation, Medien und Verlagswesen tätig ist.

Hachette ist ein zum Lagardère-Konzern gehöriger französischer Verlag für Verbrauchermagazine. Lagardère kontrolliert eine Gruppe von Unternehmen, die weltweit in zwei Bereichen tätig sind: (i) Kommunikation/Medien/Verlagswesen und (ii) Luft- und Raumfahrtindustrie und Spitzentechnologie.

Die Kommission kommt nach der Prüfung des geplanten Zusammenschlusses zu dem Schluss, dass dieser den wirksamen Wettbewerb auf dem Leser- und Inserentenmarkt für Zeitschriften in Polen nicht erheblich beeinträchtigen wird, da die horizontalen Überschneidungen zwischen den Verlagsgeschäften von Burda und Hachette im Zeitschriftenmarkt in diesem Mitgliedstaat beschränkt sind.

Slowenien in der Beschäftigungspolitik erfolgreich – Schlusslicht Polen

Unter den acht osteuropäischen EU-Beitrittsstaaten liegt Slowenien in der Beschäftigungspolitik vorn. In einem Ranking der Bertelsmann Stiftung belegt die einstige jugoslawische Teilrepublik den ersten Platz.

Auf den Plätzen zwei und drei folgen Ungarn und die Tschechische Republik vor Estland, Lettland, Litauen und der Slowakei. Schlusslicht ist mit Polen die größte der untersuchten Volkswirtschaften. „Der Vergleich offenbart erhebliche Unterschiede“, sagt Robert Vehrkamp von der Bertelsmann Stiftung. Nicht nur die aktuelle Arbeitsmarktsituation sondern auch die Entwicklung der einzelnen Länder während des Analysezeitraums von 1995 bis 2002 seien sehr heterogen.

Neben der Arbeitslosenquote und dem Zuwachs an Erwerbstätigen flossen in die Bewertung drei Wirkungsgrößen ein, die in den osteuropäischen Ländern einen entscheidenden Einfluss auf die Arbeitsmarktsituation haben: Rechtsstruktur und Sicherheit der Eigentumsrechte, Korruption sowie Zugang zu wertstabilem Geld. „Ein funktionsfähiges Rechtssystem, eine korruptionsfreie Verwaltung und funktionsfähige Kapitalmärkte sind grundlegende Bedingungen für Marktwirtschaft und Rechtsstaatlichkeit. Sie sind notwendig für ein sich selbst tragendes, dauerhaftes Wirtschaftswachstum“, erläutert Robert Vehrkamp: „Die Handlungsempfehlung für die Transformationsstaaten kann daher nur lauten, sich auf die Verbesserung der Rahmenbedingungen im Rechtssystem, der Verwaltung und der Geldpolitik zu konzentrieren.“

Spitzenreiter Slowenien hat eine Arbeitslosenquote von 6,3 Prozent, und auch die Zahl der Erwerbstätigen ist erheblich gestiegen. Bei den Wirkungsgrößen, vor allem in den Bereichen Rechtssystem und Korruption, erreicht das Land ebenfalls hervorragende Werte. Ungarn weist die niedrigste Arbeitslosenquote der acht Länder auf. Eine hohe Inflationsrate (4,8 bis 9,8 Prozent in den Jahren 2000 bis 2002) zeigt aber Ungarns Nachholbedarf in der Geldpolitik.

Die Tschechische Republik liegt in den Jahren bis 1999 vorn. Dass das Land bis 2002 auf den dritten Platz zurückgefallen ist, erklärt sich besonders durch den Anstieg der Arbeitslosenquote von 4,8 auf 7,2 Prozent. Zudem hat die Tschechische Republik überdurchschnittlich große Korruptions-Probleme. Im Bereich Verfügbarkeit von wertstabilem Geld belegt das Land den Spitzenplatz.

Für Polens schlechtes Abschneiden gibt es verschiedene Gründe. Zum einen ist die Situation auf dem Arbeitsmarkt katastrophal: Die Arbeitslosenquote lag 2002 bei 19,9 Prozent, und die Zahl der Erwerbstätigen sinkt seit vier Jahren um 1,6 bis 3,9 Prozent jährlich. Das polnische Wirtschaftswachstum kommt nicht über 1,3 Prozent hinaus, und auch bei den Wirkungsgrößen ist das Land schlecht platziert.