Subskriptionsliste

Zu dem Buchpreis ein Kommentar — Copy & Paste — aus dem Heise-Forum:

aha, wann hast Du zum letzten Mal ein Buch gekauft?
Nur weil ich es in greifbarer Nähe habe, ein gebundenes Buch (kein Paperback) über Postscript, noch zu DM-Zeiten mit Preis von 82,-DM.

Diese Bände von Microsoft, … lagen alle um die 60-120, je nach ?Dicke?. Und die nächste Frage wäre: Wer würde sich so ein Buch kaufen?

Vielen ist doch mit der Zusammenfassung, wie z.B. hier im Artikel gedient. Entweder um die Ablehnung zu verstärken oder das Gegenteil, wer will wirklich sich diese zusammengetragenen und ausgewerteten Daten im Einzelnen nachlesen? Ich kann mich an Physikbücher erinnern, die haben deutlich über 100,-DM gekostet – schon vor Jahrzehnten – und wurden nur ausgeliehen oder sogar nur in der Bibliothek gelesen.

Und „neuere Bücher“ .. z.B. das Dragonbook (Compilerbau), auch nur die Paperback-Ausgabe, da steht doch tatsächlich hinten auf dem Rücken DM 47,80 und das ist nur ein Teil der 2-bändigen Ausgabe.

…. Bücher und Bücher ist nicht das Gleiche … da gibt es auf CD die „Gutenberg-Sammlung“ von ca. x-tausend Büchern für .. unter 50 Euro… (genauen Preis der ?mittlerweile DVD weiss ich nicht).

alterpinguin (wer auch immer dahinter steckt).

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13 Gedanken zu „Subskriptionsliste“

  1. Zu dem Preis, über den wir uns viele Gedanken gemacht haben, möchte ich kurz anmerken:

    Das Buch ist — jedenfalls im Vergleich zu anderer Spezialliteratur — nicht zu teuer. Juristische Dissertationen mit einem Umfang von 200 bis 300 Seiten kosten 80 bis 120 Euro (dass Massenprodukte günstig sind und sein sollen, dagegen ist nichts einzuwenden). Ein zehn Jahre alter Artikel mit zwanzig Seiten aus einer Fachzeitschrift kostet als PDF oft 30 bis 40 Euro. Wie viel der Autor davon erhält? Fragen Sie die Wissenschaftler.

    Ich bin der Meinung, dass der Autor für seine Arbeit bezahlt werden soll. Damit der Autor bezahlt werden kann, muss der Preis über dem Wettbewerbspreis liegen. Der Wettbewerbspreis liegt bei digitalen Kopien bei 0,00 Euro. Diese 0,00 Euro kann ich mir dann mit dem Verleger teilen, was eine einfache Rechnung ist. Ich bin auch nicht mit den üblichen 0 bis 10 % am Erfolg beteiligt, sondern habe die nach meiner Analyse zweitbeste Option (Gewinnteilung) vereinbart. Jetzt kann sich jeder ausrechnen, welchen Durchschnittslohn einige Jahre Arbeit bei einem Absatz von einigen hundert Exemplaren einbringen.

    Das Interessante an der von mir untersuchten Zeit ist die Tatsache, dass damals die durchschnittlichen Autoren (ohne Urheberrecht) mehr verdienten als die britischen Autoren und auch mehr als heute. Ein Vergleich zwischen 1800 und 2000 lässt sich aufgrund der vollständig veränderten Umstände zwar kaum ernsthaft durchführen, aber als Gedankenspiel ist er aufschlussreich. Es sollen nur grobe Anhaltspunkte genannt werden. Das Autorenhonorar nahm in der Nachdruckzeit einen deutlich höheren Stellenwert bei den Gesamtkosten ein als heute. Ein Anteil des Honorars in Höhe von 30 % oder 40 % der Gesamtkosten des Verlegers war keine Seltenheit. Heutzutage liegt der Wert eher bei 0 bis max. 15 % (im Schnitt wohl irgendwo bei 7 oder 8 %).

    Mein Ziel liegt nicht darin, das Honorar des Urhebers zu schmälern, sondern zu erhöhen. Ich habe in meinem Buch ermittelt, welche Mechanismen damals zu den hohen Honoraren für die deutschen Autoren führten. Dazu ist das geltende Urheberrecht denkbar schlecht geeignet, weil es dem Durchschnittsautor schadet.

    Meiner Meinung nach sind praktisch alle wissenschaftlichen Analysen, die sich mit dem Urheberrecht beschäftigen, reine Theorien, weil sich die Behauptungen überhaupt nicht in der Wirklichkeit widerspiegeln. Bis auf wenige Stimmen habe ich in der gesamten Literatur kaum jemanden gefunden, der die hohen Honorare und diese rasante Entwicklung in Deutschland auch nur annähernd erklären kann. Eine Stellungnahme stammt aus dem Jahr 1773 (!) Lord Kames (damals einer der führenden Autoren und schottischer Richter). Die andere Arbeit stammt von Prof. Prosi (1970). Manche sind aufgrund einer liberalen Grundeinstellung gegen das Urheberrecht, andere wollen einfach nur günstig an die Werke kommen (und reden es sich schön, weil andere ja bezahlen).

    Die meisten Wissenschaftler kommen aufgrund fehlerhafter Annahmen zu dem Ergebnis, dass geistiges Eigentum mit langen Schutzfristen für den Autor gut seien. Wer mag, kann die bekannte Stellungnahme der 17 Wirtschaftswissenschaftler, darunter immerhin fünf Nobelpreisträger, lesen. Sie rechnen dort vor, dass eine Verlängerung der Schutzfristen einen gering höheren finanziellen Erlös für den Urheber bedeuten würde. Tatsächlich brachte bereits die 14 oder 28 Jahre dauernde Schutzfrist des britischen Copyrights (diese Frist galt bis in die ersten Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts) den Durchschnittsautor (wenn er nicht von Haus aus begütert war) am ehesten in den Schuldturm, während in Deutschland viel mehr Autoren viel mehr verdienten. Von den Honoraren, die beispielsweise 1820 in Deutschland ein begabter Autor mit einem guten Werk verdiente (ein Viertel bis zu einem halben Jahresgehalt eines Professors), können heutige Autoren nur träumen. Nur ganz vereinzelte Bestsellerautoren hatten (wenn überhaupt) Nachteile, weil sie nicht das Hunder- oder Fünfhundertfache des Durchschnitts verdienten (was mit Copyright möglich war und ist).

  2. Auch wenn ich den Author verstehen kann, dass er sein Arbeit bezahlt haben will — was er sicherlich auch verdient hat — finde ich es dennoch ironisch, dass mein erster gedanke „kann mal jemand ein billig nachdruck machen?“ war, als ich den Preis sah.

  3. Ließt sich hochinteressant. Für mich als Musiker bestimmt trotzdem aufschlußreich. Vielleicht nicht gerade als Analogie auf Aufnahmen zu lesen (obwohl die Schlüsse wahrscheinlich die gleichen wären) aber vielleicht eher ein guter Vergleich für Musiknoten und ihre Verlage.

    Ich bedaure, dass es anscheinend keine E-Book Variante gibt. Das ist ein Werk, dass ich gerne für immer und ohne Verschleiß hätte, und da ist ein gedruckes Buch nicht so gut wie ein digitales.
    Zukunftsgläubig wie ich bin sehe ich das gedruckte Werk in den nächsten 10 Jahren aus (zumindest aus meinen) den Regalen verschwinden. Da fallen dann auch keine hohen Vertriebskosten mehr an.

    Trotz Studentenstatus würde ich mir dennoch das Buch, gedruckt, gerne kaufen. ABER, und gut, dass der Autor hier mitließt, ein PDF als Bestellformular ist nicht zeitgemäß und eher eine Kaufhürde. Die Kaufabwicklung sollte so einfach wie möglich gemacht werden. Idealerweise natürlich mit so etwas einfachem wie Paypal oder vielleicht als Amazonhändler oder irgendwas, wo keine hohen Gebühren (für beide Seiten) anfallen, meinetwegen auch Onlineformular mit Bankeinzug oder Direktüberweisung.

    mit freundlichen Grüßen

    Nils

  4. Lieber Herr Hoeffner,

    Das Buch hoert sich super spannend an.

    Sollten Sie irgendwann ein Interesse daran haben, dass Ihr Buch mehr als in einigen hundert Exemplaren verkauft wird, dann wuerde ich Preisdifferenzierung empfehlen. Gebundene & teuere Ausgabe fuer Bibliotheken und Menschen, die es sich leisten koennen und billigere (nicht kostlose!) Ausgabe im Taschenbuch oder als e-book fuer die breite Masse.

    Dann wuerde ich mir es sofort bestellen und an viele Leute, die ich kenne weiterempfehlen.

    Mit freundlichen Gruessen,
    Iris

  5. Liebe Iris,

    es klingt zunächst einmal sehr schmeichelhaft — dass sich ein größerer Leserkreis für das Buch interessiert. Ich habe nicht damit gerechnet.

    Uns ist die Preisdifferenzierung natürlich bekannt — sie wird ja in Band 2 besprochen. Aber so einfach ist das nicht. Das ist kein Buch, das palettenweise zum Barsortimenter geliefert wird, der es für ca. 50 % des Ladenverkaufspreises abnimmt. Das Porto für einen Band nach Österreich kostet 8,60 Euro, in die Schweiz 10,00 Euro (zwei Bände das Doppelte). In Deutschland 4,00 Euro.

    Außerdem finde ich es merkwürdig, uns einen hohen Preis vorzuwerfen. Wir sind in diesem Bereich schon günstig. Wer sich zu dem Thema „Wettbewerb und geistiges Eigentum“ die Preise anschaut, kann schnell bei Amazon ermitteln, dass ein Buch mit 150 oder 200 Seiten oft schon 50 Euro kostet. Wir haben auch gar nicht gedacht, dass jemand den Preis für ein so ein Thema als zu hoch ansieht, weil vergleichbare Titel oft viel teurer sind. Mir ist kein entsprechendes Buch aus den letzten 10 Jahren bekannt, das billiger ist.

    Den Preis dieser Ausgabe können wir aufgrund der Buchpreisbindung nicht mehr ändern. Aus meiner Sicht gibt es zur Zeit nur die Möglichkeit einer Subskription für eine neue Auflage. Wenn wir da einige hundert Vorbestellungen haben, kann man den Preis auch reduzieren.

  6. Jetzt mal ernsthaft, Herr Höffner,

    in Zeiten, in denen das Urheberrecht so hart ausgefochten wird dass Europaweit Piratenparteien aus dem Boden schießen sollte sich für ihr Buch schon ein etwas größerer Leserkreis finden lassen…

    Also Schluss mit dem Tiefstapeln!

    Btw: Wie wäre es mit einer Subskriptionsliste für eine eBook-Ausgabe?

  7. Vielen Dank für Ihre Arbeit und die Bücher!

    Recherche und Schreiben müssen natürlich so entlohnt werden, dass Sie davon Leben können. Dieses Recht wird Ihnen niemand wegnehmen wollen (auch keiner aus der Piratenpartei, falls Sie das fürchten sollten). Ich bin mir aber – wie einige der Vorkommentierer auch – sicher, dass es einen Markt für das Buch gibt. Das UrhG und seine Verschärfungen werden inzwischen von einer immer breiteren Menge an Menschen diskutiert und Ihre Werke sind – so weit ich den Markt beobachtet habe – die Ersten, die sich mit den wirtschaftlichen Grundlagen beschäftigen und diese ausführlich darlegen. Ich gehe davon aus, dass sich das Buch als Standardwerk für diese Frage etablieren wird, eben weil Sie der first-mover sind.

    Ich habe beim ersten Lesen Ihres Interviews auf Telepolis gedacht: „Muss ich haben!“, bin dann bei der Recherche über den Preis gestolpert (der ohne Frage angemessen ist), der momentan leider mein Budget sprengt und habe mich deswegen darauf beschränken müssen, das Werk in meine Wunschlisten für meinen Geburtstag aufzunehmen (sind nur noch ~6 Wochen).

    Vielen Dank für Ihre Arbeit und ich bin gespannt!

    MfG

  8. Hallo!

    Der Preis für dieses Buch ist hoch, auf keinen Fall zu hoch, aber trotzdem hoch. Er mag im Vergleich zu anderen Fachbüchern in vergleichbarer Auflage recht niedrig sein, aber 68 Euro sind immernoch 68 Euro. Ich habe mir mal die Freiheit genommen den Preiskalkulator auf http://www.bod.de anzuwerfen. Ich weiß nicht, wie groß das Buch ist, ich musste also bei dem Format raten und habe mich für „Großformat“ entschieden (19,0 x 27,0 cm oder 21,0 x 21,0 cm). Dann kommt man — bei einer Marge von 10 % — auf einen Verkaufspreis von 62,90. Das ist ja durchaus mit dem tatsächlichen Verkaufpreis des Buches vergleichbar. Wenn ich nun aber statt „Hardcover“ „Paperback“ wähle, schon sind es nur noch 44,90 Euro.

    BOD ist nichteinmal der günstigste Anbieter für Printing on Demand. Wäre ein solcher Service nicht eine Alternative zu einer zweiten Auflage? Ohne das Risiko, dass man möglicherweise auf einer großen Palette unverkäuflicher Bücher sitzen bleiben könnte, wäre es möglich das Buch in einer günstigeren Variante zu verkaufen. Es mag ja sein, dass diese Bücher qualitativ nicht so hochwertig sind, aber Leute die es sich leisten können, können ja weiterhin die „echte“ gebundene Ausgabe kaufen.

    In der Hoffnung auf Zuspruch

    Pröd

  9. Mit dem Preis hatte ich überhaupt keine Mühe. Wenn ich die Anzahl Stunden rechne, die ich auf die Aufnahme des Inhalts aufgewendet habe, ist der doch tief im Vergleich zu einem Kinoeintritt!
    Und die Lektüre war bei weitem unterhaltender und informativer als die meisten Kinofilme …
    Ich hätte gerne noch einen etwas höheren Preis bezahlt, wenn die Anzahl der Druckfehler – besonders im zweiten Band – etwas kleiner gewesen wäre und wenn in meinem Exemplar beim zweiten Band nicht 50 Seiten gefehlt hätten (Fehler beim Zusammentragen und/oder Binden?).
    Jedenfalls gratuliere ich dem Autor für die Klarheit, mit der komplizierteste philosophische, ökonomische und historische Zusammenhänge auch für Laien verständlich dargestellt werden. Keine Schwierigkeit wird vermieden. Kein Argument der Gegenseite bleibt unbeantwortet. Eindrucksvoll!
    Das Buch dürfte wirklich ein Klassiker der noch auf uns zukommenden Urheberrechtsdiskussion werden. Der Autor sollte wirklich nicht so tief stapeln und eine Taschenbuchversion ins Auge fassen. Die Subskriptionsliste wird hoffentlich ganz schnell wachsen!

  10. Ich kann mich ersteinmal meinen Vorrednern anschließen: Das Buch klingt sehr interessant.
    Zu der Preis-Diskussion:
    Außerdem ist es nicht zu teuer. Man muss halt für einiges auch bereit sein etwas zu zahlen. Wir leben in einer „Umsonst“-Gesellschaft, jeder will möglichst viel sparen, aber selber so viel verdienen wie er kann. Das funktioniert nur leider nicht. Ich für meinen Teil gebe auch gern mal etwas mehr für ein gutes Buch aus. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich selbst Hobby-Autor bin und deshalb gut nachvollziehen kann, dass es nur gerecht ist an seinem Werk auch eine Kleinigkeit zu verdienen.

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