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Geschichte und Wesen des Urheberrechts

Ist das Urheberrecht eine Anmaßung, wie Wieland es nannte, eine Einschränkung des menschlichen Geistes, eine Beschränkung von geistigen Allgemeingütern? Eckhard Höffners „Geschichte und Wesen des Urheberrechts“ ist keine herkömmliche Urheberrechtsgeschichte. Der Autor fängt dort an, wo die üblichen Fragen zur Frühgeschichte des Urheberrechts oft aufhören. Die Suche nach den Frühformen modernen Urheberrechts in Druckerprivilegien führen ins Leere. Das Urheberrecht ist auch keine Konsequenz einer naturrechtlichen Forderung des Schutzes geistigen Schaffens.

Titel Geschichte und Wesen des Urheberrechts
Geschichte und Wesen des Urheberrechts (Band 1)

Höffner hingegen geht vom Markt und vom Buchpreis aus. Er analysiert die Akteure in den Auseinandersetzungen um die Einführung von Sonderrechten an den Werken und die Begründungen, die als Rechtfertigung für oder gegen ein individualisiertes eigentumsähnliches Recht vorgebracht wurden.

Juristische und metajuridische Konzeptionen eines ausschließlichen Rechts an Geisteswerken bekommen in diesem Kontext ein neues Gesicht und erwachen außerhalb des Elfenbeinturms der juristischen Forschung zum Leben und liefern dem Leser entscheidende neue Erkenntnisse zum Urheberrecht.

Das Urheberrecht steht bis heute in einem Spannungsfeld zwischen Markt und den sich ständig im Fluss befindenden Versuchen der Rechtswissenschaft sich diesem auf abstrakter Ebene zu nähern. Dabei hat sich die Rechtswissenschaft mehr und mehr von realen Gegebenheiten des Marktes entfernt. Höffner deckt die historischen Gründe für die Entfernung auf und regt zur Korrektur an. Damit das Urheberrecht nicht zur Beschränkung von Wissen und Wissenschaft wird, ist ein radikales Umdenken angebracht. Eindrucksvoll bietet der Autor rechtshistorische Gründe für dieses Umdenken, damit das Urheberrecht wieder das leisten kann, was es ursprünglich zu leisten versprach: ein faires Verwertungsrecht für den Autor und gleichzeitig eine maximale freie Nutzbarkeit der Werke und des durch Autoren geschaffenen Wissens.


Informationen zu Band 2 (etc.) finden Sie hier.

Beide Bände sind erhältlich (Hardcover): Bestellformular


Band 1 (2011, 518 + 10 Seiten): 48,00 Euro (ISBN: 978-3-930893-18-8, 2. bearbeitete und ergänzte Aufl.)
Band 2 (2010, 434 + 14 Seiten): 68,00 Euro (ISBN: 978-3-930893-17-1)
Band 1 und 2: 100,00 Euro (Serienpreis)

Erratum: Bitte benutzen Sie folgendes Stichwortverzeichnis: Index Bd. 2


Rezensionen:

Hinweis: Nachdem Rezensenten auf die Idee gekommen sind, nur Band 1 zu besprechen, um dann den Mangel an empirischen Belegen zu beklagen: Die empirischen Nachweise und die entsprechenden Erläuterungen sind nicht in Band 1 enthalten, was den entsprechenden Rezensenten wohl bekannt ist. Aber auf diese Art vermeidet man die Auseinandersetzung mit der tatsächlichen Entwicklung, die sich dummerweise gar nicht so verhalten hat, wie es die Theorie vorschreibt. Über die Vorgehensweise der Rezensenten mag sich jeder seine eigenen Gedanken machen.
 

Anthropometrische Geschichte der Französischen Revolution

Untersuchungsgegenstand der Arbeit von Hermann Schubert ist die Entwicklung des biologischen Lebensstandards der französischen Bevölkerung während des 18. Jahrhunderts und der Einfluss dieser Entwicklung als Ursache für den Ausbruch der Französischen Revolution.

Die Debatte um die Entwicklung des Lebensstandards der französischen Bevölkerung im 18. Jahrhundert wird vorwiegend anhand von Preisanalysen und den Durchschnittseinkommen geführt. Die Messung der Realeinkommen stellt allerdings die Wissenschaft vor ein erhebliches Problem:

Im 18. Jahrhundert wurden nur unzureichend systematische Aufzeichnungen von Nominallöhnen und Preisen angefertigt. Ein beträchtlicher Anteil der Lohnsumme, insbesondere von ländlichen Tagelöhnern, wurde in Naturalien ausbezahlt, die heutzutage kaum nachvollzogen werden können. Wichtiger als die Höhe der Reallöhne erscheint für das 18. Jahrhundert jedoch die Verfügbarkeit von Arbeit gewesen zu sein.

Anthropometrische Geschichte der französischen Revolution
Hermann Schubert: Anthropometrische Geschichte der französischen Revolution

Die Veränderung des Reallohnes beeinflusste den Lebensstandard oft in einem geringeren Maße als die Veränderung der jährlichen Beschäftigung, die bei durchschnittlich 200 Arbeitstagen lag. Verlässliche Daten zum Ausmaß der Unterbeschäftigung liegen jedoch nicht vor.

Die Preisanalyse als Methode zur Beurteilung der Entwicklung des Lebensstandards lässt einen weiten Spielraum von unterschiedlichen Interpretationen zu. Aus diesem Grunde hat der Autor sich für eine alternative Methode zur Untersuchung der Entwicklung des Lebensstandards der französischen Bevölkerung im 18. Jahrhundert entschieden: die Anthropometrie. Die anthropometrische Methode erlaubt eine direkte Messung des Wohlbefindens einer Gesellschaft, da sie über die Entwicklung der durchschnittlichen Körpergröße Rückschlüsse auf deren Ernährungssituation erlaubt. Da im 18. Jahrhundert die Ausgaben für Nahrungsmittel einen hohen Anteil des verfügbaren Einkommens ausmachten, ermöglichen die Ergebnisse einer anthropometrischen Untersuchung zudem Schlüsse hinsichtlich der Entwicklung der Realeinkommen. Hermann Schubert zeigt, dass die französische Gesellschaft eine langfristige Reduktion ihres biologischen Lebensstandards im Laufe des 18. Jahrhunderts hinnehmen musste, die ihre Spuren in stark gefallenen durchschnittlichen Körpergrößen hinterließ.

Thomas Malthus
Der britische Nationalökonom und Sozialphilosoph Thomas Malthus hat mit seiner Bevölkerungstheorie unter anderem die Grundlagen für Darwins Evolutionstheorie geschaffen

In einem Vergleich stellt Hermann Schubert seine gewonnenen Ergebnisse mit den Resultaten alternativer anthropometrischen Studien europäischer Staaten gegenüber und kommt zu dem Schluss,  dass die Verschlechterung der Ernährungssituation ein europäisches Phänomen war, deren Ursachen nicht innerhalb von Staatsgrenzen zu suchen sind, sondern europaweit wirkten. Als mögliche Ursachen dieser Entwicklung kommen die expansive Bevölkerungsentwicklung  und / oder die Verschlechterung der klimatischen Bedingungen, die in ganz Europa zu beobachten waren, in Betracht.

Im abschließenden Teil der Arbeit nimmt Hermann Schubert eine Neuinterpretation der Ursachen der Französischen Revolution vor und zeigt, dass ein Malthusianisch-Ricardianisches Modell in Verbindung mit den Ergebnissen der Institutionenökonomie eine konsistente Erklärung für die langfristigen wirtschaftlichen, aber auch kurzfristigen politischen Ursachen der Französischen Revolution liefert.

Hermann Schubert hat in seiner Analyse einen  neuen wissenschaftlichen Beitrag zur Klärung der Ursachen der Französischen Revolution mittels bislang unbekannter Daten geleistet.


Prof. Dr. John Komlos (LMU München) zu dem Buch Anthropometrische Geschichte der Französischen Revolution:

„A revised perspective on the french revolution: For the first time, an anthroprometric analysis provides a precise measure of the role population growth and nutrition played in unleashing the tremendous social forces that changed world history forever. A major contribution to economic history.“

Der Spiegel berichtete über die Forschungsergebnisse von Hermann Schubert (zum Spiegel):

„Kastanien statt Kuchen
Warum ist die Französische Revolution wirklich ausgebrochen? Ein Münchner Wissenschaftler legt Daten vor, die genau zeigen, wie sehr das Volk hungerte.“ (Der Spiegel, Kastanien statt Kuchen, 36/2009, S. 106).

Die FAZ berichtete am 03.08.2009 in dem Artikel „Revolution der Kleinwüchsigen“.

Die Arbeit wurde ausführlich in der wirtschaftshistorischen Fachzeitschrift Annales de demographie historique von Laurent Heyberger (Laurent Heyberger, Annales de demographie historique, Nr. 116, S. 297 ff., Paris 2008) und in der deutschprachigen Vierteljahrzeitschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte (Linda Twrdek, Vierteljahreszeitschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, 96. Band, Heft 3 (2009), S. 409) besprochen.


Lesen Sie hier weiter: Hermann Schubert: Anthropometrische Geschichte der Französischen Revolution

Sie können das Buch hier bestellen.

Geschichte und Wesen des Urheberrechts

Eckhard Höffner untersucht in dem 2010 erschienen Werk »Geschichte und Wesen des Urheberrechts« den Ursprung und die Entstehung des Urheberrechts sowie die verschiedenen Gründe, die in Deutschland, Großbritannien und Frankreich zu seiner Rechtfertigung angeführt wurden.

Geschichte und Wesen des Urheberrechts
Geschichte und Wesen des Urheberrechts

In einer komparativen Untersuchung werden die Parallelen und Unterschiede der Entwicklung in Großbritannien und Deutschland herausgearbeitet und die geopolitischen und philosophischen Gründe beschrieben, die dazu führten, dass die Mitgliedstaaten des Deutschen Bundes erst 1837 einen landesweiten Schutz urheberrechtlicher Leistungen vereinbarten, während dieser in England mit dem Statue of Anne bereits 1710 in Kraft trat.

Erstmalig unternimmt Eckhard Höffner einen lange Zeiträume umfassenden Vergleich zu den Wirkungen des Urheberrechts auf Autorenhonorare, Buchpreise und die Verbreitung von Wissen. Zum einen wird dazu in einem internationalen Vergleich die Entwicklung des Buchmarktes in Großbritannien mit Urheberrecht und Deutschland ohne Urheberrecht verglichen, zum anderen der deutsche Buchmarkt vor und nach der Einführung des Urheberrechts isoliert analysiert.

Die Ergebnisse beider empirischen Analysen sind eindeutig und stehen im vollkommenen Gegensatz zur herrschenden Meinung über die Wirkung des Urheberrechts: Durch die Einführung des Urheberrechts entwickelte sich der Buchmarkt in Deutschland, das bereits 1820 führende Buchnation war, zum Schlechteren. Die Auflagen und Anzahl von Neuerscheinungen fielen ebenso wie Autorenhonorare. Nur die Buchpreise stiegen.

Mit einem neuen Vorschlag zur leistungsgerechten Gestaltung des Urheberrechts schließt Eckhard Höffner seine bahnbrechende Untersuchung über die Geschichte und das Wesen des Urheberrechts.


Beide Bände sind jetzt erhältlich (Hardcover): Bestellformular


Die 2. Auflage von Bd. 1 ist erschienen:  weitere Informationen.


Band 1  (518 + 10 Seiten): 48,00 Euro (ISBN: 978-3-930893-18-8)
Band 2 (434 + 14 Seiten): 68,00 Euro (ISBN: 978-3-930893-17-1)
Band 1 und 2: 100,00 Euro (Serienpreis)

Erratum: Bitte benutzen Sie folgendes Stichwortverzeichnis: Index Bd. 2


Rezensionen:

Zusammenarbeit beim Thema Elektromobilität

Unter Leitung der für Industriepolitik zuständigen Staatssekretäre Jochen Homann und Luc Chatel fand heute die erste Sitzung der deutsch-französischen Arbeitsgruppe Automobil statt. Die Gründung der Arbeitsgruppe wurde von Bundeskanzlerin Merkel und Staatspräsident Sarkozy im März beim Deutsch-Französischen Ministerrat beschlossen. Sie zeigt die enge deutsch-französische Zusammenarbeit auch in Zeiten der wirtschaftlichen Krise.

Die Gruppe wird sich dem zukunftsträchtigen Thema der Elektromobilität widmen und deutsch-französische Kooperationen und Initiativen ausloten. An der heutigen ersten Sitzung im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie in Berlin nahmen 14 hochrangige Vertreter der durch Elektromobilität betroffenen Branchen teil. Eine der Herausforderungen der Elektromobilität ist die Koordination von Entwicklungen in Industriebereichen, die zuvor wenige Berührungspunkte hatten, so z.B. zwischen Automobilindustrie und Elektrizitätswirtschaft oder bei der Kombination von Batterie- und Antriebstechnik. Die Arbeitsgruppe soll eine Plattform für einen Kommunikationsaustausch bieten und dabei von Anfang an auch die Internationalität des Themas berücksichtigen.

Die Staatssekretäre Homann und Chatel, sowie Vertreter von BMW, Daimler, Volkswagen, PSA, Renault, EON, RWE, EDF, Bosch, Evonik, Schneider Electric, Valéo, DIN und dem Bureau de normalisation de l’automobile, haben heute eine enge Zusammenarbeit beschlossen. Es wurden Experten benannt, die in mehreren Treffen bis zum Deutsch-Französischen Ministerrat im November erste Ergebnisse erarbeiten werden. Eine Zusammenarbeit bietet sich im Bereich der Standardisierung und Normung an. Aber auch industrielle Partnerschaften und gemeinsame Pilotprojekte und Modellregionen sind denkbar.

Die Wirtschaftsministerien aus Deutschland und Frankreich betonen die strategische Bedeutung des Themas Elektromobilität für den europäischen Automobilstandort und werden die politischen Rahmenbedingungen schaffen, um den mittelfristig zu erwartenden Markteintritt von in Serie produzierten Elektrofahrzeugen zu erleichtern. Sie wirken als Moderatoren bei der deutsch-französischen Zusammenarbeit der Industrievertreter, die letztendlich selbst über die derzeit möglichen konkreten Kooperationsformen entscheiden werden.

Das massentaugliche Elektroauto wird noch einige Zeit brauchen, bevor es einen spürbaren Beitrag zur umweltfreundlichen Mobilität leistet, aber es ist wichtig, gerade in der jetzigen Krise die richtige Weichenstellung für die Zukunft zu stellen und eventuell nötige Umstrukturierungen und Kooperationen überlegt vorzubereiten.

Deutschland und Frankreich wollen Zusammenarbeit im Umweltschutz intensivieren

Bundesumweltminister Sigmar Gabriel und die französische Umweltministerin Nelly Olin wollen der europäischen Führungsrolle im Klimaschutz neuen Schwung verleihen. Wir erinnern daran, dass die Treibhausgasemissionen global bis 2050 um 50 Prozent reduziert werden müssen. Das heißt für die EU, dass sie ihre Emissionen um 30 Prozent bis 2020 senken muss, betonen beide Minister in der Abschlusserklärung zum 15. Deutsch-Französischen Umweltrat, der am 24./25. September 2006 in Royaumont bei Paris stattfand.

Beide Länder halten es für notwendig, dass auf dieser Grundlage weitere große Treibhausgasemittenten in die nächste Phase der internationalen Klimaschutzverpflichtungen ab 2012 einbezogen werden. Das Treffen in Royaumont diente auch der Vorbereitung des deutsch-französischen Ministerrates am 12. Oktober in Paris. Neben Bundesumweltminister Sigmar Gabriel nahm auf deutscher Seite auch die rheinland-pfälzische Umweltministerin Margit Conrad an den Beratungen teil.

Die Minister erörterten den Stand der Vorbereitungen der nächsten Weltklimakonferenz im November in Nairobi. Im Mittelpunkt dieses Gipfels werden die wichtigen Themen Anpassung an den Klimawandel und die Fortentwicklung der internationalen Klimaschutzpolitik nach 2012 stehen. Die Leitlinie der EU für die internationalen Verhandlungen ist das sogenannte 2-Grad-Ziel, wonach die globale Erwärmung bis zum Ende dieses Jahrhunderts diesen Wert im Vergleich zu vorindustriellen Werten nicht übersteigen darf, um die Auswirkungen des Klimawandels auf ein erträgliches Niveau zu begrenzen. Dies ist um so notwendiger, als die negativen Klimafolgen (Hochwasser, Dürre, Stürme) für die europäische Bevölkerung bereits heute deutlich spürbar sind, heißt es im Abschlusskommuniqué des Treffens.

Ministerin Olin und Bundesumweltminister Gabriel sind übereinstimmend der Auffassung, dass die Anpassung an die Klimafolgen in den verschiedenen Politikbereichen der EU Berücksichtigung finden muss sowohl in der Außenpolitik als auch in der Rechtsetzung auf EU-Ebene. Anpassung an den Klimawandel werden auch ein Thema eines internationalen Symposiums zu Klimawandel und die europäische Wasserdimension sein, das unter deutscher EU-Präsidentschaft vom 12. bis 14. Februar 2007 in Berlin stattfinden wird.

Ein wichtiges Thema des deutsch-französischen Umweltrates waren energiepolitische Fragen. Frankreich und Deutschland erachten eine konsistente Energiepolitik für eine effektive Klimaschutzpolitik national und in der EU für unabdingbar. Der vom Frühjahrsgipfel zu verabschiedende Aktionsplan Energiepolitik für Europa solle den Impuls für eine Doppelstrategie aus einer drastisch erhöhten Energieeffizienz und dem substantiellen Ausbau der erneuerbaren Energien geben. Zudem soll die EU in die Lage versetzt werden, international bei Energiethemen mit einer Stimme zu sprechen und den Binnenmarkt für Energie konsequent weiter auszubauen. Damit kann die EU neben Klimaschutz auch ihre technologische Führungsrolle auf diesen Gebieten ausbauen und zugleich Wachstum und Beschäftigung sichern. Das von der EU-Kommission geplante Grünbuch zu marktwirtschaftlichen Instrumenten soll genutzt werden, um gemeinsam weitere Anreizmöglichkeiten zu identifizieren.

Gabriel sagte, Deutschland werde während der deutschen EU-Ratspräsidentschaft der Energiepolitik eine hohe Priorität einräumen. Er kündigte für den 29.-31. Januar 2007 die 2007 European Renewable Energy Policy Conference in Brüssel an.

Deutschland und Frankreich sprechen sich für einen Richtlinienvorschlag der Europäischen Kommission zur Erzeugung von Wärme und Kälte aus erneuerbaren Energien aus. Sie begrüßen konkrete Projekte wie das deutsch-französische Geothermieprojekt in Soultz-sous-Forets.

Bundesumweltminister Sigmar Gabriel begrüßte die erneute Initiative Frankreichs zur Weiterentwicklung des Umweltprogramms der UN (UNEP) zu einer vollwertigen Umweltorganisation (UNEO). Nach Auffassung der beiden Minister erscheint eine starke, speziell der Umwelt gewidmete Organisation der Vereinten Nationen angesichts der zunehmenden globalen Umweltprobleme notwendiger denn je. Sie zogen eine positive Bilanz der bisherigen Beratungen in der Generalversammlung der Vereinten Nationen. Gemeinsam mit den europäischen Partnern werden sie die konstruktive Haltung vieler UNO-Mitgliedstaaten nutzen, um der Aufwertung der UNEP näher zu kommen. Präsident Chirac hat auf der UN-Generalversammlung zu einer internationalen Konferenz zur Unterstützung dieser Idee nach Frankreich eingeladen.

Weiterhin tauschten sich die Minister zu verschiedenen Aspekten der folgenden Themen aus: Alpenkonvention, biologische Vielfalt und Artenschutz, illegaler Handel mit bedrohten Arten sowie Jagd.

Deutschland übernimmt während des ersten Halbjahres 2007 die EU-Ratspräsidentschaft. Bundesumweltminister Gabriel betonte, dass eine gute Umweltpolitik innovative Technologien hervorbringt und Arbeitsplätze schafft. Schwerpunktthemen der deutschen Präsidentschaft werden neben einer Initiative für eine ökologische Industriepolitik der Klimaschutz, die Energiepolitik, nachhaltige Mobilität und der Schutz der Biodiversität sein. Die französische Umweltministerin Nelly Olin sicherte ihm dabei die volle Unterstützung ihres Landes zu.