Ansichten der Leibniz Gemeinschaft über die EU-Mittel für Forschung

Die deutsche Leibniz Gemeinschaft, eines der größten Forschungsinstitute in Deutschland, hat ihre umfassende Unterstützung für die erklärten Ziele der EU Kommission für das Siebte Rahmenprogramm (RP7) erklärt und gleichzeitig eine Reihe von Verbesserungen genannt, die ihrer Ansicht nach am derzeitigen Programm vorgenommen werden könnten.

In ihrer Stellungnahme begrüßt die Gemeinschaft ausdrücklich den Schwerpunkt der Forschungsexzellenz in den Vorschlägen der Kommission für das RP7 und die zukünftigen Forschungspolitiken der EU im Allgemeinen und fügt hinzu, dass sie grundsätzlich alle Aktionen befürworten wird, die zu einer besseren Vernetzung im Europäischen Forschungsraum beitragen.

Allerdings erkennt die Leibniz Gemeinschaft ein ‚beträchtliches ungenutztes Potenzial für von der EU finanzierte Forschungen in den Bereichen Gesellschafts-, Geistes- und Umweltwissenschaften, das ihrer Ansicht nach genutzt werden sollte, um Kohäsion und Wettbewerbsfähigkeit in Europa voranzubringen.

In ihrer Würdigung des Sechsten Rahmenprogramms (RP6) und der für das RP7 erforderlichen Veränderungen beginnt die Gemeinschaft zunächst mit der Befürwortung der Schlussfolgerungen aus dem Marimon-Bericht bezüglich der im RP6 eingeführten neuen Instrumente. Die Leibniz-Institute sind der Meinung, dass die Integrierten Projekte (IP) und die Exzellenznetzwerke (NoE) im RP7 beibehalten werden sollten, führen jedoch an, dass „unverzüglich Korrekturen vorgenommen werden müssen, um ein solides Gleichgewicht zwischen den neuen und den alten Instrumenten sicherzustellen“.

Das Positionspapier führt an, dass sich die Ballung der Ressourcen im Umfeld der neuen Instrumente für die kleineren Institute in der Leibniz Gemeinschaft als sehr problematisch erwiesen hat. Vor allem die NoE sollten neu bewertet werden, um zu beurteilen, ob das Ziel der Kommission – die Schaffung einer ‚dauerhaften Integration – nach dem Ende der Bezuschussung seitens der EU realistisch ist.

Die Entscheidung über die thematischen Prioritäten für das RP7 sollte nach Ansicht der Gemeinschaft die allgemeinen Politiken der EU widerspiegeln. Demzufolge nennt sie Gebiete, auf denen entweder eine Verdeutlichung oder eine Ausweitung des Programms erforderlich ist, beispielsweise in den Bereichen nachhaltige Entwicklung, soziale Integration, globale Veränderung und Wirtschaftswissenschaft.

Auf administrativer Ebene fordert die Leibniz Gemeinschaft eine wesentliche Vereinfachung des Verhandlungsprozesses für Konsortienverträge. Bezüglich der Einrichtung eines Europäischen Forschungsrats (EFR) argumentiert die Gemeinschaft, dass ihrer Erfahrung nach eine Unterscheidung zwischen Grundlagenforschung und angewandter Forschung „veraltet“ ist, und drängt die Kommission, die von einer solchen Organisation abgedeckten Themen nicht zu begrenzen. Aus diesem Grund befürwortet die Gemeinschaft die EFR-Leitlinien, die die Leiter der Forschungsräte (EUROHORCS) vorgelegt haben.

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