Laborglas mit Glasstab

Arzneimittelforschung

Arzneimittel sollen schneller entdeckt und somit schneller den Patienten zur Verfügung gestellt werden. Zu diesem Zweck wird die EU-Kommission zusammen mit dem Europäischen Pharma-Verband (EFPIA) 15 neuen Forschungsprojekten 246 Millionen Euro Fördermittel bereitstellen. Damit können die Erkenntnisse über Krankheiten wie Diabetes, Schmerzkrankheiten, schweres Asthma und psychische Störungen erhöht und gleichzeitig die Sicherheit der Arzneimittel verstärkt werden. Ein weiteres Ziel ist eine verbesserte Ausbildung von Forschern und Klinikpersonal, das an der Entwicklung von Medikamenten beteiligt ist.

Die ausgewählten Projekte sollen dazu beitragen, die Hauptursachen für Engpässe („Bottlenecks“) im pharmazeutischen Forschungs- und Entwicklungsprozess (FuE-Prozess) zu beheben. Angeblich soll das Patentrecht dieses Ziel unterstützen. Es wird angestrebt, neue Medikamente in Europa schneller zu entdecken und zu entwickeln und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Pharma-Industrie zu verbessern. Die Projekte sollen dazu beitragen, die Sicherheit und Wirksamkeit von Arzneimitteln zu erhöhen, den Datenaustausch zwischen Forschern zu verbessern und die Aus- und Weiterbildung in der Branche zu fördern.

Das Auswahlverfahren: großes Interesse auf Seiten der Beteiligten

Insgesamt gingen rund 150 Anträge ein. In der ersten Beurteilungsrunde wählten Fachleute die besten Konsortien aus Forschungseinrichtungen, kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), Hochschulen, Patientenorganisationen und Aufsichtsbehörden aus, die anschließend gemeinsame Projektteams mit den entsprechenden EFPIA-Konsortien bildeten. Auf der Grundlage strenger wissenschaftlicher Kriterien wurden dann 15 von diesen Teams vorgeschlagene Projekte anhand ihres Potenzials bei der Behebung der festgestellten „Bottlenecks“ als Förderungsempfänger ausgewählt.

Europäische FuE-Fördermittel für den öffentlichen Sektor und KMU

Die im EFPIA zusammengeschlossenen Pharma-Unternehmen finanzieren ihre Teilnahme vollständig selbst, indem sie FuE-Ressourcen wie Mitarbeiter, Laboreinrichtungen, Material und klinische Forschungsergebnisse bereitstellen. Die Mittel der Europäischen Kommission kommen ausschließlich Teilnehmern zugute, die keine IMI-Mitglieder sind, d. h. dem öffentlichen Sektor, KMU, Patientenorganisationen und Hochschulen.

Weitere Schritte

Die Vertragsverhandlungen für die 15 Projekte sollten bis November 2009 abgeschlossen sein. Eine zweite Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen ist für den Herbst 2009 vorgesehen. Im Mittelpunkt sollen dabei die Bereiche Onkologie, Diagnostik von Infektionskrankheiten, chronisch-entzündliche Erkrankungen und Wissensmanagement stehen.

Hintergrund

Die im Jahr 2007 ins Leben gerufene Initiative Innovative Arzneimittel war eine der ersten gemeinsamen Technologieinitiativen. Ihr Budget beläuft sich von 2008 bis 2013 auf insgesamt 2 Mrd. EUR, wobei 1 Mrd. EUR von der Europäischen Gemeinschaft und 1 Mrd. EUR von der Industrie bereitgestellt werden.

Das 2007 gegründete gemeinsame Unternehmen für die Initiative Innovative Arzneimittel (IMI JU), an dem die Europäische Gemeinschaft und die Industrie beteiligt sind, ist für die Umsetzung der Initiative Innovative Arzneimittel, die Durchführung von Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen und die Vergabe von Finanzhilfen zuständig.

Weitere Informationen über die IMI finden sich unter http://imi.europa.eu und http://www.imi-europe.org

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert