Unterstützung der Industrie bei der Entwicklung intelligenterer Fahrzeuge

Die Kommission hat die eSafety-Mitteilung angenommen, die eine Reihe von Maßnahmen zur Unterstützung der Industrie bei der Entwicklung sicherer und intelligenterer Fahrzeuge sowie deren rascherer Markteinführung enthält. Ziel ist die Verringerung der Zahl der Verkehrstoten bis 2010 um die Hälfte. Um es zu erreichen, schlägt die Europäische Kommission die flächendeckende Einführung fortgeschrittener Informations- und Kommunikationtechnologien (IKT) in Kraftfahrzeugen vor.

Der allgemeine Rahmen für Gemeinschaftsmaßnahmen zur Straßenverkehrssicherheit wurde im kürzlich vorgelegten Aktionsprogramm für die Straßenverkehrssicherheit abgesteckt. Der angenommenen eSafety-Mitteilung gingen ausführliche Beratungen mit der Industrie und anderen Beteiligten voraus. Sie baut auf dem Aktionsprogramm auf durch zahlreiche detaillierte Maßnahmen im Hinblick auf den verbesserten Einsatz von IKT in Fahrzeugen. Diese Maßnahmen werden sich in Zukunft potenziell auf alle Fahrzeugtypen auswirken
und sind von Bedeutung für alle Straßenbenutzer.

Das für Unternehmenspolitik und die Informationsgesellschaft zuständige Kommissionsmitglied Erkki Liikanen erklärte: „Die Kommission hat in jüngster Zeit eine Reihe von Initiativen im Bereich der Straßenverkehrssicherheit gestartet, darunter das Aktionsprogramm für die Straßenverkehrssicherheit. Die Kosten der durch den Straßenverkehr verursachten Unfälle, Verletzungen und Todesfälle sind jedoch nach wie vor zu hoch und neue Maßnahmen erforderlich. Informations- und Kommunikationtechnologien (IKT), die bereits häufig in Fahrzeugen eingesetzt werden, sind wichtige Instrumente zur Bewältigung der Herausforderung im Bereich der Straßenverkehrssicherheit. Öffentlicher und privater Sektor müssen zusammenarbeiten, sowohl bei Investitionen in die erforderliche Infrastruktur als auch beim Ergreifen von Maßnahmen, die die Markteinführung neuer Lösungen ermöglichen.“

Die von der Kommission angenommene Mitteilung stellt die Maßnahmen heraus, die die Kommission plant, um die Entwicklung, die großflächige Einführung und den Einsatz aktiver Sicherheitssysteme, sogenannter Intelligenter Fahrzeugsicherheitssysteme zu beschleunigen. Die vorgeschlagenen Maßnahmen fallen unter drei Kategorien: (I) Förderung Intelligenter Fahrzeugsicherheitssysteme, (II) Anpassung der Regelungs- und Normungsbestimmungen und (III) Beseitigung gesellschaftlicher und unternehmerischer Hindernisse.

Anlage 1 – Hintergrund

Die Kommission hat kürzlich eine Reihe wichtiger Maßnahmen auf dem Gebiet der Straßenverkehrssicherheit getroffen, einschließlich der Annahme des Aktionsprogramms für die Straßenverkehrssicherheit.

Vom gesellschaftlichen Blickpunkt aus sind die Kosten des Straßenverkehrs nach wie vor zu hoch: die jährlich 1 300 000 Straßenverkehrsunfälle in Europa führen zu 40 000 Todesopfern und 1 700 000 Verletzten und verursachen Kosten in Höhe von schätzungsweise 160 Milliarden Euro. Aus persönlicher Sicht ist schon ein einziger Unfall, Verletzungs- oder Todesfall zu viel. Neue Maßnahmen sind erforderlich, um dieses Problem anzupacken.

Informations- und Kommunikationtechnologien (IKT), die bereits häufig in Fahrzeugen eingesetzt werden, gelten als wichtige Instrumente zur Bewältigung der Herausforderung im Bereich der Straßenverkehrssicherheit. Die Entwicklung stärkerer Prozessoren, Kommunikationtechnologien, Sensoren und Auslöser macht es möglich, immer anspruchsvollere integrierte aktive Sicherheitssysteme zu entwickeln, die Unfallfolgen mildern oder den Unfall ganz vermeiden können.

Die Kommission hat dieses Potenzial erkannt und gemeinsam mit der Automobilindustrie und anderen Interessengruppen im Jahr 2002 die aus rund 40 Sachverständigen bestehende „Arbeitsgruppe eSafety“ eingesetzt. Sie hatte den Auftrag, eine Strategie zu entwerfen für die Beschleunigung von Forschung, Entwicklung, Einsatz und Nutzung der auf Informations- und Kommunikationtechnologien basierenden intelligenten Sicherheitssysteme mit Blick auf die Erhöhung der Straßenverkehrssicherheit in Europa.

Im November vergangenen Jahres veröffentlichte die Arbeitsgruppe ihren Schlussbericht, der später bei einer Sitzung hochrangiger Vertreter aller Interessengruppen als Grundlage für weitere Maßnahmen gebilligt wurde. Dieser Schlussbericht enthält insgesamt 28 Empfehlungen an die Europäische Kommission, die Mitgliedstaaten Straßen- und Sicherheitsbehörden, die Automobilindustrie, Dienstleister, Nutzervereinigungen, die Versicherungsindustrie und andere Interessengruppen.

Diese Empfehlungen haben eine Erhöhung der Straßenverkehrssicherheit durch integrierte Sicherheitssysteme zum Ziel, die fortgeschrittene IKT nutzen, um neue intelligente Lösungen anzubieten im Hinblick auf die Einbeziehung und die Interaktion zwischen Fahrer, Fahrzeug und Straßenumfeld. Bei diesem integrierten und globalen Sicherheitskonzept werden die autonomen On-Board-Sicherheitssysteme ergänzt durch kooperative Technologien, die die Fahrzeug-Fahrzeug-Kommunikation bzw. Fahrzeug-Infrastruktur-Kommunikation nutzen, um Informationen über das Straßenumfeld zu gewinnen, potenzielle Risiken zu bewerten und die Arbeitsweise der On-Board-Sicherheitssysteme zu optimieren.

In dieser Mitteilung werden die geplanten Maßnahmen herausgestellt, mit denen die Kommission Entwicklung, Einführung und Einsatz integrierter Sicherheitssystem, sogenannter Intelliger Fahrzeugsicherheitssysteme fördern will.

Anlage 2 – Vorgeschlagene Maßnahmen der Kommission
Nr. Maßnahme
1 Um die Zusammenarbeit aller Interessengruppen zu erleichtern, wird die Kommission weiterhin das eSafety-Forum unterstützen, das sich zu einer eigenständigen Plattform entwickeln soll.
2 Die Kommission wird klare Ziele und Prioritäten für weitere FTE im Rahmen ihres Sechsten Rahmenprogramms festlegen und die Koordinierung mit den einzelstaatlichen Programmen fortsetzen.
3 Die Kommission wird feststellen, welche weiteren Maßnahmen im Hinblick auf die Mensch-Maschine-Interaktion erforderlich sind.
4 Die Kommission wird den harmonisierten europaweiten bordeigenen Notrufdienst (e-Call) fördern, der auf dem um Standortangaben erweiterten Notruf 112 beruht.
5 Die Kommission wird Fortschritte bei der Bereitstellung von Verkehrs- und Reiseinformationsdiensten (VRI-Diensten) in Europa analysieren und weitere Maßnahmen vorschlagen.
6 Die Kommission wird die erforderlichen Schritte einleiten, um die Beseitigung gesetzlicher Hindernisse für die Verwendung des 24 GHz UWB Short-Range Radar voranzutreiben.
7 Die Kommission wird die relevanten Teile geltender EG-Rechtsvorschriften für die Typgenehmigung überarbeiten.
8 Die Kommission wird die Erfordernisse und Prioritäten für die Normung durch ISO, CEN und ETSI analysieren.
9 Die Kommission wird den sozio-ökonomischen Nutzen einschätzen.
10 Die Kommission wird die Entwicklung eines europäischen Verfahrenskodex unterstützen.
11 Die Kommission wird die Erstellung von Ablaufplänen für die Industrie und den öffentlichen Sektor fördern.

Mehr Informationen unter: Seite der Kommission

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